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Transkript zu Episode 8: "Langfristiges Ziel ist, dass der KiKA-Player mehr wird als eine Mediathek."

KiKA-Redakteurin Elisa Parchwitz spricht mit Inka Kiwit über die Entwicklung der Version 2.0 des KiKA-Players, neue Funktionen und die Zukunft des zentralen Digitalangebots.

Inka Kiwit: Hallo aus der KiKA-Werkstatt. In unserem Podcast treffen Sie auf die kreativen Köpfe hinter unseren Angeboten bei KiKA. Ich bin Inka Kiwit, Redakteurin und Podcast-Moderatorin, wie schön, dass Sie dabei sind. In dieser Folge dreht sich alles um den KiKA-Player, also unsere Mediatheks-App für Kinder und kann man schon so sagen das Fenster in die Welt des ganzen KiKA Angebots. Hier finden Sie alle Formate, die KiKA ausmachen. Wissen und Unterhaltung, Show und Dokumentationen für Vorschüler*innen genauso wie für Preteens. Ja, eben genauso vielfältig wie KiKA ist. Die KiKA-Play-App ist ein ziemliches Erfolgsprodukt mit fast 3 Millionen Downloads in den Stores, und sie ist für und vor allem mit den jungen Nutzenden im ständigen Austausch gestaltet worden und sie wurde eben erst einem großen Relaunch unterzogen. Was da hinter den Kulissen passiert ist, was den KiKA-Player so besonders macht und natürlich, welche neuen Features uns erwarten, darüber spreche ich heute mit Elisa Parchwitz aus dem KiKA-Player-Team. Elisa ist eine der beiden verantwortlichen Redakteurinnen und hat gemeinsam mit Katja Richard die technische und inhaltliche Weiterentwicklung der KiKA-Player intensiv betreut. Also rein ins KiKA-Werkstattgespräch.

Inka Kiwit: Hallo Elisa, schön, dass du da bist.

Elisa Parchwitz: Hallo, ich freue mich.

Inka Kiwit: Elisa ich steige mal ganz KiKA-like ein und würde gerne wissen, mit welcher KiKA-Figur würdest du denn gerne mal einen Tag die Rollen tauschen?

Elisa Parchwitz: Ja, das ist gar nicht so einfach. Da habe ich die Qual der Wahl. Ich bin tatsächlich voll das KiKA-Kind, also ich bin mit KiKA groß geworden. Ich würde spontan jetzt mal KiKANiNCHEN nehmen.

Inka Kiwit: Den kleinen blauen Hasen?

Elisa Parchwitz: Den kleinen blauen Hasen, genau. Den gibt es ja inzwischen auch schon eine Weile. Ich mach's mir damit einfach, weil ich dann einfach sagen kann ich bin heute KiKANiNCHEN und besuche meine Freunde.

Inka Kiwit: Sehr gut.

Elisa Parchwitz:  Und würde mich, glaube ich, jeden Tag einfach nur freuen in so viele strahlende Kinderaugen zu gucken.

Inka Kiwit: Da bin ich komplett bei dir. Lass uns mal rein in den KiKA-Player, in das Thema heute starten. Erklär auch gerne mal ganz kurz bitte, was der KiKA-Player genau ist und warum er auch so eine zentrale Rolle bei KiKA spielt.

Elisa Parchwitz: Also der KiKA-Player ist ein Mediatheks-Angebot aktuell, das heißt, es ist eigentlich ganz KiKA in einer App, das heißt, man findet alle Serien, alle Dokus, alle Märchen, alle Filme für die komplette Range, also für drei bis 13-Jährige. Die App ist super einfach zu bedienen, man kann sie zielgruppenspezifisch einstellen, sie ist geschützt sie werbefreie also auch für Eltern eigentlich ein Superangebot. Man kann ihm vertrauen. Man ist in einem geschützten Kosmos und genau im Gegensatz zu den meisten Streaming-Angeboten, die man so kennt, ist das eben nicht eine App für Mama oder Papa, sondern es ist meine App. Also es ist, ich kann die anmachen, ich habe da mein Profil, ich habe da meine individuelle Gestaltung und finde direkt das, was ich sehen will.

Inka Kiwit: Und ich kann sie auch überall herunterladen?

Elisa Parchwitz: Genau. Die App gibt es in allen bekannten Stores zum Download.

Inka Kiwit: Und der KiKA-Player, der hatte ja jetzt einen ziemlich großen Relaunch, der wurde geupdatet und kein Update geschieht ohne Grund. Warum habt ihr euch entschieden, den KiKA-Player gerade jetzt einen Relaunch zu unterziehen?

Elisa Parchwitz: Wir sitzen eigentlich schon ziemlich lange in den Startlöchern. Das heißt, wir haben schon den Hufen gescharrt, weil letztes Jahr wurde ja kika.de gerelauncht und dementsprechend hat sich da auch optisch sehr viel verändert. In der Nutzerführung, im UX/UI-Design und wir haben uns sehr gefreut, dass wir jetzt auch den KiKA-Player auf das Niveau bringen durften und haben in dem Atemzug einfach auch schon viele, viele kleine Sachen umgesetzt, die sich die Kinder auch schon länger gewünscht haben. Und generell ist langfristig jetzt auch das Ziel, einfach auch mehr als eine Mediatheks-App zu sein. Aktuell kann man ja Videos schauen, Videos offline speichern und Ziel wäre dann quasi, dass die Kinder auch noch mehr KiKA-Angebote, mehr andere Möglichkeiten von Inhalten in der App finden.

Inka Kiwit: Du hast gerade schon kika.de angesprochen das heißt euer Ziel war auch vorrangig, dass alles gleich aussieht, dass die ganze Welt von KiKA auch in den KiKA Player zu finden ist und alles sich quasi angepasst hat? Einen grafischen Wiedererkennungswert. Kann man das so sagen? Du bist der Profi.

Elisa Parchwitz: Ja, das hast du super gut zusammengefasst. Also genau darum geht es, dass das Kind, egal über welchen Weg es zu KiKA kommt, einfach sich zu Hause fühlt und die Plattform wiedererkennt oder KiKA als Angebot wiedererkennt.

Inka Kiwit: Ja, genau, und Elisa in so einem Entwicklungsprozess sind ja die Nutzer und Nutzerinnen total wichtig. Wie habt ihr denn Kinder und natürlich auch ihre Eltern einbezogen, um den KiKA-Player jetzt noch besser zu machen?

Elisa Parchwitz: An ganz, ganz vielen Stellen. Also die App gibt es jetzt seit 2018, und wir haben eigentlich von Anfang an das Angebot immer mit Kindern und Eltern entwickelt und auch weiterentwickelt. Das heißt, wir haben mehrere Usability-Studien gemacht. Sehr umfangreich, mit ganz, ganz vielen qualitativen Befragung aber waren auch in Schulen. Das heißt, wir haben die App in verschiedenen Entwicklungsständen immer mal wieder Kindern direkt gezeigt und direkt das Feedback mitgenommen. Und jetzt, im letzten Jahr konkret, haben wir zum einen mit dem Kinderredaktionsrat zusammengearbeitet. Das ist ja von KiKA ein Angebot, bei dem Kinder direkt mitbestimmen dürfen. Das heißt, da gibt es eine kleine Gruppe an Kindern über eine gewisse Altersrange, die sich dann hier das Angebot anschauen und uns da coole Tipps geben. Und genau die haben wir zweimal einbezogen. Einmal quasi bevor sich die App entwickelt hat und dann noch mal im Prozess. Und jetzt, in diesem Jahr, finden auch noch einmal zwei User-Tests in größerer Form, also wirklich nochmal in einem Usability-Umfang statt. Das heißt, der wird auch wieder sehr umfangreich, mit Kindern, mit kleinen Kindergruppen, mit Kindern und Eltern wird das Angebot angeschaut, genau also in einer großen Range an Varianten. Und wir nehmen auch immer das Feedback aus den Stores mit. Das heißt, da sind wir auch direkt ansprechbar und die Liste an Wünschen ist groß.

Inka Kiwit: Weil du sie gerade ansprichst, die Wünsche, was wünschen sich die Kinder richtig konkret? Hast du da ein Highlight für uns oder mal so ein paar Einblicke?

Elisa Parchwitz: Ja also grundsätzlich sind das natürlich meistens die Sachen, die die Kinder auch gewöhnt sind, also von allen anderen Plattformen, die sie nutzen. Also die Nutzungsgewohnheiten, die man von Streaming-Plattformen kennt und aber auch von Gaming-Plattformen prägen einfach die Erwartungshaltung der Kinder. Das heißt zum Beispiel, dass man die angefangenen Inhalte direkt wiederfindet im Startbereich, dass man in der Suche schnell zu konkreten Inhalten kommt. Ganz allgemein lieben die Kinder es, wenn sie irgendetwas individualisieren können, in der App. Aktuell kann man da ja Avatare auswählen und eine Farbe. Da gibt es die verrücktesten Ideen. Ich glaube, da ist noch viel Luft nach oben und alles, was auch einfach verspielt ist. Also das wird total wertgeschätzt. Dass die App so persönlich ist und das wollen wir einfach weiter ausbauen auch.

Inka Kiwit: Sind denn eher kurze oder eher lange Videos gewünscht? So aus deiner Erfahrung.

Elisa Parchwitz: Also tatsächlich in der App eher kürzere Videos. Ich glaube, das hängt auch viel mit der bekannten Nutzung von Plattformen wie YouTube zusammen. Aber natürlich auch Filme sind auch sehr beliebt. Filme, Märchen, also Inhalte, bei denen man davon ausgeht, dass sie länger sind, wird dann teilweise aber auch Strecken also nur stückchenweise geschaut.

Inka Kiwit: Und weil du jetzt gerade die Interaktion angesprochen hast, quasi den Avatar auswählen, die Farbe auswählen, da ganz viel Individualisierung reinbringen. Gibt es denn Pläne, das noch mehr interaktive Inhalte kommen? Wie jetzt weiß ich nicht. Umfragen oder Spiele zum Beispiel.

Elisa Parchwitz: Auf Jeden Fall also unser langfristiges Ziel ist, dass es mehr wird als eine Mediathek ab. Und das wären auf jeden Fall für uns Spiele. Also wir wissen ja auch, dass eine Stärke der App die Offline-Nutzung ist. Das ist natürlich super. Bei den Spielen kann ich noch nicht konkret sagen, wo es hingehen wird. Aber schön wäre es beispielsweise, wenn man Spiele hätte, die man dann auch offline spielen kann, wo man einfach immer mehr Wert hat für unterwegs.

Inka Kiwit: Dann möchten wir jetzt natürlich wissen der KiKA-Player ist jetzt schon draußen, auch nach dem großen Relaunch. Und was sind denn die neuesten Features? Im KiKA-Player? Was erwartet uns da jetzt als Nutzende des Players?

Elisa Parchwitz: Man erkennt jetzt, dass das irgendwie eine Reihe bildet, auch mit kika.de und auch im Linearen. Also wir ziehen überall das Design durch, das UX/UI-Design hat sich verändert, das ist alles ein bisschen aufgeräumter, moderner und fördert das trotzdem was es vorher auch schon war, diese einfache und klare Bedienung. Es bleiben wenig Navigationspunkte. Es ist eigentlich schon auf einen Blick klar, was es alles gibt. Also es gibt den Startbereich, Meins-Bereich, die Suche und den Elternbereich. Da sind wir auch konsequent geblieben. Aber die Kinder finden schneller und mehr Content. Also man hat auf der Startseite viel mehr Möglichkeiten, Inhalte zu finden. Da sind Genres gebündelt, da findet man seine angefangenen Videos. Es gibt vorne eine Bühne, also eine Stage. Ähnlich wie man das auch von anderen Streaming-Plattform kennt, wo Inhalte gehighlightet werden können. In der Suche gibt es Filterkategorien, das heißt, ich kann ganz schnell gucken nach Trickserien, Realserien. Was haben die anderen gesucht? Also da gibt es auch Individualisierung zielgruppenspezifisch. Ich finde für mein Profilalter die Inhalte, in dem kleinen Filter Rubriken wieder, im Barrierebereich - also man findet auch die AD, also Audiodeskription und DGS – deutsche Gebärdensprache – Inhalte, direkt in der Suche. Da hat man einen viel schnelleren Zugang, und auch der Elternbereich ist deutlich übersichtlicher und moderner geworden. Man kann zum Beispiel direkt, wenn man in einem Profil drin ist, den App-Wecker stellen für das Profil und hatte auch viel individuellere Möglichkeiten den einzustellen.

Inka Kiwit: Elisa was waren denn so die größten Herausforderungen? So eine Neuentwicklung ist ja immer eine große Herausforderung. Aber was waren denn für euch als Team die größten Hürden beim Relaunch? Was war da besonders herausfordernd?

Elisa Parchwitz: Ich bin da immer so hin und hergerissen. Herausforderungen trifft es aber eigentlich ganz gut. Es ist ja kein Problem, sondern eine Herausforderung. Und ich glaube, wir sind ein sehr kleines Team und das ist definitiv eine Herausforderung, aber auch eine Chance. Also wir haben dadurch die Möglichkeit, viel, viel schneller zu agieren. Wir müssen nicht tausende Runden drehen mit ganz vielen verschiedenen Bereichen. Aber wir sind einfach wenig Menschen. Also wir sind wirklich ein eine geringe Anzahl: Also wir haben Redakteure im Team, wir haben UX/UI-Design, Technik und ganz, ganz viele Schnittstellen. Also wir versuchen sehr, sehr viele im Haus einzubeziehen. Große Herausforderung bleibt natürlich immer, und ich glaube, das ist ganz klar: die Konkurrenz auf dem Streaming-Markt. Wir sind da durchaus gefordert, mit unseren Kapazitäten und unseren technischen Möglichkeiten, auf dem Niveau auch immer mithalten zu können. Es hat natürlich aber auch den Vorteil, zum Beispiel im Bereich Daten. Wir gehen sehr, sehr sensibel mit Daten um, und das erwarten auch die öffentlich-rechtlichen Nutzer. Und dadurch haben wir aber auch ein gewisses Vertrauen durch die Eltern. Also sie wissen einfach das bei uns nur die Daten abgefragt werden, die auch wirklich notwendig sind. Wir fragen kein Alter mit Geburtsdatum ab, die Kinder müssen nicht ihren Namen angeben, und von den Eltern brauchen wir auch keine Daten. Also jeder hat den Zugang zu dem Angebot, ohne etwas hinterlassen zu müssen. Und das ist, glaube ich, definitiv im Benefit, auch wenn es sich im ersten Moment wie eine starke Herausforderung anhört.

Inka Kiwit: Weil du gerade von der Konkurrenz gesprochen hast. Die größte Herausforderung ist also auch, das ihr ja gar nicht auf so einen großen Datenschatz wie die Konkurrenz zugreifen könnt. Richtig, weil die eben nicht so viel abfragt?

Elisa Parchwitz: Das stimmt genau. Also wir tracken natürlich auch die Nutzung an bestimmten Stellen, aber sehr, sehr viel rudimentärer, als es die anderen tun.

Inka Kiwit: Und schon alles anonym oder?

Elisa Parchwitz: Alles anonym genau. Also wir haben dann sehr viel weniger Zuordnungsmöglichkeiten als andere definitiv. Aber wir versuchen das einfach auszugleichen, indem wir ganz viele User-Tests machen und uns dann das direkte Feedback unserer Zielgruppe einholen.

Inka Kiwit: Das heißt, ihr könnt eure User durch die ganzen Tests auch sehr gut einschätzen.

Elisa Parchwitz: Das würde ich auf jeden Fall so sagen. Also da ist KiKA ja auch generell sehr stark, immer wieder die User mit einzubeziehen.

Inka Kiwit: Gab es denn ein Feature, was total schwierig zu integrieren war, wo sich der Aufwand, sagen wir mal, so richtig gelohnt hat?

Elisa Parchwitz: Spannende Frage auf jeden Fall also, was jetzt auf dem jetzigen Stand durchaus auch schon aufwendig war, sind die Filter, in der Suche. Dadurch, dass wir eben auch viel Manuel arbeiten, und da Dinge anlegen müssen im System, ist da durchaus sehr viel Zeit hineingeflossen, das konkret zu durchdenken und auch jetzt im Daily Business viel Aufwand einfach da für alle Kinder, für jedes Alter ein schönes Angebot, dauerhaft jeden Tag zu schaffen.

Inka Kiwit: Weil du sagst Filter bei der Suche einstellen wie muss ich mir das vorstellen? Lass uns beim KiKANiNCHEN vielleicht bleiben. Wie gehst du da konkret vor, damit ich den Inhalt total gut finde als Kind

Elisa Parchwitz: Also, Wir haben gesehen die meisten Kinder sind ja total Suche-affin. Es wird gefühlt, die App wird geöffnet, einmal wird geguckt und dann direkt auf die Lupe. Das ist spannend, auf jeden Fall. Aber ich glaube, wir sind auch gar nicht so viel anders. Ja, dann hätte das Kind auf jeden Fall super viele Möglichkeiten. Ein Weg wäre tatsächlich, also gibt es dann auch noch eine Kategorie – es ist interessant das zu beschreiben, wenn man das nicht sehen kann. Also ich glaube, alle müssen sich dann direkt mal die App installieren, um zu sehen, wovon wir eigentlich reden. Dann gibt es eine Kategorie „Alles“, und unter der würde man dann einfach klassisch unter „K“ das kleine Häschen finden. Wenn man aber regelmäßig KiKANiNCHEN guckt, dann würde wahrscheinlich das auch – oder man hätte es sich dann geherzt – und man findet es im Meins-Bereich unter, „Mag ich“ oder direkt auf der Startseite. Dadurch, dass es dann wahrscheinlich im Vorschulprofil ist, würde es da bestimmt auch KiKANiNCHEN-Inhalte direkt zu finden sein.

Inka Kiwit: Und wenn ich jetzt „blau“ eingebe oder „Hase“?

Elisa Parchwitz: Dann würde man es wahrscheinlich auch finden.

Inka Kiwit: Gut, alles klar.

Elisa Parchwitz: Das ist nochmal ein guter Hinweis. Man kann auch ein Wort eingeben. Das stimmt, darüber habe ich jetzt gerade gar nicht nachgedacht. Das ist natürlich der einfachste Weg, ja.

Inka Kiwit: Okay, gut aber welches Vorschulkind schreibt Hase; Also das war schon von dir besser beschrieben als von mir.

Elisa Parchwitz: Ist aber richtig. Also das übrigens auch noch eine schöne Ausbaustufe, die bei uns auf der Liste steht, mit Sprache suchen. Das wäre dann ein sehr guter Anwendungsfall, den du gerade beschrieben hast.

Inka Kiwit: Ich würde gerne über noch ein wichtiges Thema in Bezug auf den KiKA-Player mit dir sprechen, nämlich Barrierefreiheit. Was habt ihr denn da unternommen, um die KiKA-Player zu verbessern?

Elisa Parchwitz: Also hier gehen wir aktuell noch die ersten Schritte, sage ich mal, also kleinere Schritte. Das ist natürlich auch sehr abhängig davon, was wir für Content haben. Wie viel Content wir haben. Aber Grundlegend können wir in der App natürlich darauf achten, dass man einen guten Zugang zu den Inhalten hat, die da sind. Und das haben wir zum einen in der Suche verbessert. Das heißt, man hat da über zwei Filterkategorien einen direkten Zugang zu den Audiodeskriptions-Inhalten und zu den Gebärdensprache-Inhalten. Und darüber hinaus ist unser Video-Player jetzt auch auf einem besseren Standard, den man eigentlich gewohnt ist, auch von anderen Plattformen. Das heißt, man kann innerhalb des Videoplayers, wenn eine Untertitel-, Audiodeskription- oder deutsche Gebärdensprache-Variante existiert, kann man da direkt switchen. Und dann werden einem direkt die Inhalte ausgegeben. Woran wir auch gerade noch arbeiten, dass auch die App an sich barrierefreier zugänglich ist, das heißt wir arbeiten an der sogenannten Voice Over oder TalkBack-Funktion. Genau, und das ist gerade auch im Prozess.

Inka Kiwit: Das musst du einmal erklären. Was ist das?

Elisa Parchwitz: Ja, das ist ein spannendes Feature. Also es geht konkret darum, dass man die App bedienen kann, ohne zu sehen. Da gibt es ganz verschiedene Klick und Tap-Mechanismen, wie man sich dann durchnavigieren kann und per Audio quasi durchgeführt wird. Wir haben da auch wieder gelernt, das da super wichtig ist, Expertise mit reinzuholen. Also da arbeiten wir auch mit der ARD zusammen, weil wir das ja überhaupt nicht einschätzen können, wie das genutzt wird.

Inka Kiwit: Ja, was sind denn die nächsten großen Schritte für den KiKA-Player für den nächsten Relaunch quasi? Gibt es da schon Ideen, die du jetzt schon mit uns teilen kann?

Elisa Parchwitz: Ja, durchaus. Also, das ist ja ein Entwicklungsprozess, der eigentlich nie aufhört. Und wir haben eine ganz große Liste in der Schublade mit Dingen, die wir gern umsetzen wollen würden und versuchen da jetzt auch wirklich in kleinen Schritten immer mal wieder was zu releasen, um immer wieder den Mehrwert einfach zu steigern und die nächsten Schritte, die da so anstehen. Also wir wollen uns mit Spielen beschäftigen. Der Livestream ist natürlich ein Thema, also die passive Nutzung, sage ich jetzt mal, wie Lean-Back Angebote. Also da ist auch die Range sehr groß. Was es dann konkret wird, kann ich noch nicht genau sagen. Aber so in dem Bereich spielen auch unsere Gedanken. Den Elternbereich werden wir auf jeden Fall auch weiterentwickeln. Da gibt es ganz, ganz viele individuelle Wünsche, die Eltern da auch haben. Also dass man zum Beispiel sagen kann Autoplay ist nur eine Option. Ich kann selber entscheiden: Möchte ich, dass mein Kind das nächste Video direkt abspielen kann oder eben möchte ich das nicht, weil es genau nur diese 10 Minuten schauen darf oder soll. Ganz oft kriegen wir auch den Wunsch, Inhalte auszublenden, ganz individuell. Mein Kind darf alles sehen, aber ich möchte bitte nicht das Format XY angezeigt wird. Das heißt, solche Überlegungen sind da auch im Raum und ganz allgemein haben wir ja auch noch das HbbTV-Angebot, also den KiKA-Player quasi für SmartTVs. Das ist jetzt auch noch mal ein ganz großer Schritt, weil auch da wollen wir natürlich die KiKA Sprache durchziehen und da auch das Design harmonisieren. Das heißt, dass ist auch ein großer Schritt, der ansteht. Gemeinsam mit kika.de wollen wir die Suche weiterentwickeln, um noch mehr Dinge wie, ich gebe da ein völlig verrücktes Wort und bekommen dann auch ein gutes Ergebnis, umzusetzen. Also solche Dinge. Da gibt es noch ganz, ganz viel Weiterentwicklungsbedarf.

Inka Kiwit: Wo kann ich denn Feedback hinsenden, wenn ich Feedback habe? Für euch?

Elisa Parchwitz: Da gibt es auch verschiedene Wege. Also direkt in der App gibt es im Elternbereich ein Feedback-Button. Darüber kann man direkt Feedback schicken. Das landet dann bei uns beim Publikumsservice und wird dann auch wieder zu uns gebracht. Ansonsten freuen wir uns eigentlich über jeden Kanal über Feedback also. Feedback ist erst das, mit dem wir unsere App immer besser machen können. Von daher sehr, sehr gerne immer her mit Feedback.

Inka Kiwit: Ja gut. Sollte etwas an die Adresse kommunikation@kika.de gelangen, werde ich an euch weiterleiten.

Elisa Parchwitz: Vielen Dank.

Inka Kiwit: Elisa ganz zum Schluss: Gibt es denn etwas, dass du bei der Arbeit im KiKA-Player gelernt hast, dass auch für andere Projekte oder vielleicht sogar im Redaktionsalltag für uns alle nützlich sein könnte. Wovon können wir profitieren? Was hast du besonders mitgenommen?

Elisa Parchwitz: Was mir auf jeden Fall wieder sehr, sehr bewusst geworden ist. Und das kennt man ja auch aus dem privaten stark. Ein Jahr vergeht wie im Flug. Letztes Jahr, als wir angefangen haben, waren die Ideen und die Wünsche riesengroß, dann einmal mit dem Finger geschnippt, ist das Jahr schon wieder rum. Und auf der Liste stehen immer noch ganz viele Dinge. Also ich glaube, was man definitiv lernt in so einem Prozess, dass große Ziele oft zu abstrakt sind. Also die machen irgendwie dann unruhig, weil man das Gefühl hat, man kann die gar nicht irgendwie bewältigen. Und dementsprechend es ist ganz wichtig, viele, viele ganz kleine Pakete zu schnüren, die man dann nacheinander abarbeiten kann. Und wenn dann nur zwei geschafft sind von fünf, hat man trotzdem zwei geschafft und damit auch irgendwie schon einen großen Mehrwert geschaffen und auch Erfolgserlebnisse im Team. Weil das ist durchaus auch sehr, sehr wichtig. Dadurch, dass digitale Produkte nie fertig sind, muss man sich irgendwie selber kleine Milestones setzen, um das Gefühl zu haben: Check! Da ist jetzt wieder etwas Gutes passiert. Und das kann man ja super gut auf den Alltag übertragen.

Inka Kiwit: Sagte Elisa Parchwitz, die die technische und inhaltliche Weiterentwicklung des KiKA-Player gemeinsam mit Katja Richert verantwortet hat. Vielen Dank für das Gespräch Elisa.

Elisa Parchwitz: Ich danke dir. Es war sehr, sehr schön mit dir.

Inka Kiwit: Der KiKA-Player ist also eine Plattform, die sich ständig weiterentwickelt und auch viel mehr als nur eine Plattform ist. Es ist ein Ort, an dem Kinder sicher entdecken lernen und Spaß haben können. Die ganze Welt von KiKA also in einer App, die mit Bedacht und dem ständigen Austausch mit seinen jungen Nutzerinnen und Nutzern gestaltet und weiterentwickelt wird. In der nächsten Folge der KiKA-Werkstattgespräche sprechen wir über das koordinieren des Contents bei KiKA. Wie kuratiert man und worauf kommt es an, wenn man das gesamte Angebot bei KiKA auf allen Ausspielwegen im Blick haben muss? Antworten darauf dann vom Leiter der Content-Koordination bei KiKA, Carsten Schulte. Und falls Sie diese Episode außerhalb der ARD-Audiothek gerade hören, dann klicken Sie dort doch beim nächsten Mal rein. Ihre Fragen, ihr Feedback oder ihre Anregungen sind uns übrigens immer willkommen. Am besten einfach eine E-Mail an kommunikation@kika.de und noch mehr Infos zu KiKA, zum KiKA-Player und allen anderen Ausspielwegen von KiKA finden Sie im Kommunikationsportal unter kommunikation.kika.de also bis zum nächsten Mal. Machen Sie es gut.