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Transkript zu Episode 18: „KiKA ist mehr als die Summe seiner Formate.“

Roman Twork spricht mit Inka Kiwit über sein erstes Jahr als Programmgeschäftsführer, den Weg für KiKA von ARD und ZDF ins Digitale bis 2033 sowie die dafür notwendige Veränderungen in Struktur, Angebot und Content.

Inka Kiwit: Hallo zu einer neuen Folge der „Triff KiKA – Werkstattgespräche“. Heute spreche ich mit Roman Twork. Er ist jetzt seit einem Jahr Programmgeschäftsführer bei KiKA und wir reden über seinen Einstieg, seine Haltung und die Frage, wie sich KiKA in einer sich verändernden Medienwelt weiterentwickelt. Und klar, über die Frage, was KiKA eigentlich für ihn bedeutet, darüber sprechen wir auch. Ich freue mich. Hallo Roman, schön, dass du da bist.

Roman Twork: Hallo Inka.

Inka Kiwit: Roman, du weißt ja, ich liebe die schnellen Einstiege. Also kommt hier eine ganz kurze Entweder-Oder-Runde, um direkt mal warm zu werden. Bereit?

Roman Twork: Entweder-Oder. Okay.

Inka Kiwit: Richtig. Filterkaffee oder Espresso-Shot?

Roman Twork: Filter.

Inka Kiwit: Früh raus oder noch fünf Minuten?

Roman Twork: Früh raus.

Inka Kiwit: Ordentlicher Desktop oder 100 Tabs noch offen, aber alles im Griff?

Roman Twork: Zweiteres.

Inka Kiwit: Anleitungen erst mal durchlesen oder erst mal machen?

Roman Twork: Erst mal machen und dann lesen.

Inka Kiwit: Same. Achterbahn oder Kettenkarussell?

Roman Twork: Kettenkarussell.

Inka Kiwit: Wirklich? Eis im Becher oder in der Waffel?

Roman Twork: In der Waffel.

Inka Kiwit: Wir sind uns bei einigen Sachen einig, über das Kettenkarussell müssen wir später reden. Roman, wenn du ein KiKA-Charakter wärst, eine KiKA-Figur sein könntest für einen Tag, welche würdest du dir aussuchen? Es sind viele.

Roman Twork: Das ist jetzt eine knifflige Frage. Welche Figur wäre ich? Jetzt muss ich kurz überlegen.

Inka Kiwit: Also Bernd war ja gerade überall wirklich sehr präsent.

Roman Twork: Ich glaube, Bernd bin ich nicht.

Inka Kiwit: Das glaube ich auch nicht.

Roman Twork: Kikaninchen bin ich auch nicht.

Inka Kiwit: Also ich wäre zum Beispiel Fidi, tagaktive Fledermaus.

Roman Twork: Ich glaube, jetzt denke ich natürlich auch an die fiktionalen Figuren und Formate. Ich finde ja den Sandmann ganz charmant. Weil, der hat sowas, der strahlt eine gewisse Ruhe aus, der bringt etwas Gelassenes mit, der ist eine Positiv-Figur, der hat auch viele Freunde, die in den Formaten vorkommen. Deswegen, na gut, doch, wenn ich drüber nachdenke, dann würde ich auch sagen, ich bin auch ein Freund des gepflegten Nickerchens. Von daher passt das vielleicht sogar ganz gut. Deswegen, ich würde kurzen Prozess machen und sagen, ich wäre für einen Tag gerne der Sandmann.

Inka Kiwit: Ja, finde ich schön. Der Sandmann steht für mich auch zu 100 Prozent für Ritual. Ich finde, das passt sehr gut.

Roman Twork: Ja.

Inka Kiwit: Roman, kurz mal für alle, die zuhören und dich noch nicht so gut kennen. Du bist in Eisenach geboren. Studium der Sozialwissenschaften und Philosophie, dann MDR, Mitteldeutscher Rundfunk, wo du zuletzt die Verantwortung für digitale Strategien und die Zusammenarbeit mit funk hattest. Aber das war jetzt nur so ein ganz kleiner Mini-Steckbrief. Wer bist du denn als Programmgeschäftsführer bei KiKA, aber auch als Mensch, der KiKA jetzt schon seit einem Jahr mitprägt?

Roman Twork: Ich würde mal anfangen mit der zweiten Frage, wer bin ich als Mensch, der KiKA seit einem Jahr jetzt schon mitprägt. Ich glaube, was ja ein bisschen neu ist sozusagen an meiner Person, ist, dass ich vermutlich – und ich will niemandem zu nahetreten – der erste Programmgeschäftsführer bin, der selbst mit KiKA aufgewachsen ist. Deswegen, ich denke auch immer manchmal zurück, wie war das denn damals, wie waren deine Rituale, wie war das, wenn du von der Schule gekommen bist, was hat dir KiKA gegeben? Ich denke auch manchmal darüber nach, was war das Ferienprogramm, daran denke ich manchmal zurück. Da habe ich immer so etwas ganz Tolles im Kopf und auch, wie ich ZDF am Wochenende wahrgenommen habe oder auch die ARD. Das spielt natürlich alles sozusagen eine Rolle, mit dem, wer ich bin und wie ich heute auf KiKA schaue und gleichzeitig zu wissen, dass sich das Mediennutzungsverhalten nach fast 30 Jahren enorm geändert hat. Deswegen, ich finde es immer eine spannende Frage, nochmal zurückzugehen und zu fragen, wie habe ich das damals als Kind erlebt? Als Programmgeschäftsführer würde ich sagen, lege ich im Moment sehr viel Wert auf die Geschäftsführung in dem Wort Programmgeschäftsführung. Wir haben bei KiKA einen relativ großen Change-Prozess, der auch schon vor meiner Zeit angefangen hat, den ich probiere, konsequent weiterzuführen, mit den Anforderungen, die die digitale Welt an das Produkt KiKA bringt. Und das ist eben, das merken wir auch eben, nicht ausschließlich Programm. Programm ist Kernprodukt, das, was wir transportieren, aber dazu gehört noch ganz viel. Stichwort Portfoliobedarf und Steuerung, Stichwort digitale Produkte, Stichwort, wie distribuieren wir eigentlich unsere Inhalte in einer Zukunft. Aus meiner Perspektive würde ich sagen, dass diese Anforderungen an einen Programmgeschäftsführer von KiKA im Jahr 2025 vermutlich relativ vielfältig sind, Programm einen Großteil macht und ich aber auch probiere, eben auch einen Fokus auf diese anderen Bestandteile zu legen.

Inka Kiwit: Vielleicht reden wir noch mal über das Gefühl. Mit welchem Gefühl, mit welcher Verbindung bist du in die neue Position gestartet?

Roman Twork: Ich habe das ja gerade schon einmal gesagt und es ist eigentlich ganz gut, weil wir nehmen gerade am 1. Dezember auf und ich bin heute vor genau einem Jahr gestartet. Um nochmal auf die Frage davor zurückzugreifen, wie ich diese Marke wahrnehme und das ist für mich sozusagen so ein ganz heimeliges und wohliges Gefühl. Du hast das gesagt, ich bin auch selbst in Thüringen geboren, da war das natürlich nochmal was Besonderes, diesen Fernsehsender vor der Haustür zu haben, der nur für mich gemacht ist, für mich als Kind. Der sich explizit abhebt von den Angeboten, die meine Oma geschaut hat, die oftmals mit mir auch Nachmittage verbracht hat. Abgehoben hat von dem, was meine Mutter gesehen hat. Und ich glaube, das macht das Gefühl KiKA aus, nicht nur als TV-Sender, sondern auch als Vermittler in dieser Welt. Es ist ein explizites Kinder-Medien-Angebot, es ist nicht ein Angebot, es sind eine Fülle an Angeboten und ich glaube, das macht KiKA auch aus. Es ist mehr als die Summe seiner Teile. Es ist das öffentlich-rechtliche Kinder-Medien-Portfolio.

Inka Kiwit: Roman, du hast eben den Change-Prozess angesprochen, also den internen Change unserer Arbeitsweise. Und das hast du auch schon gesagt, der wurde schon angeschoben, bevor du da warst. Nimm uns mal mit, was steckt für dich hinter diesem Prozess? Warum ist er dir so wichtig?

Roman Twork: Du hast es gesagt, der sogenannte Change-Prozess wurde bei KiKA intern schon vor meiner Zeit angestoßen. Ganz konkret geht es darum, sich einmal die Frage zu stellen, welche Anforderungen haben wir an das Produkt heute und wie können wir das in Teams, in Kreisen, Circles nennen wir das, abbilden, in den Strukturen, in Rollen und Verantwortung. Und da müssen wir uns immer mal wieder die Frage stellen, entsprechen sozusagen die Positionen, in denen wir heute arbeiten, noch den Anforderungen des Produktes oder müssen wir in eine neue Art und Weise der Zusammenarbeit zusammenfinden. Um das ganz konkret zu machen, wir haben bei KiKA für uns fünf große Produkt-Circle, die wir nennen, sozusagen runterdekliniert, von denen wir sagen, ohne einen dieser Kreise wird es nicht funktionieren. Das sind sehr klassisch die Herstellungsleitung, das ist die Planung und Kuratierung, das ist, und das zum Beispiel anders als in der Vergangenheit, ein großer Kreis, der heißt Digitale Produkte. Also der sich wirklich um die Infrastruktur unserer digitalen Produkte kümmert, wo wir gemerkt haben, das war immer über die letzten Jahre über teilweise drei, vier verschiedene Abteilungen, geformt, strukturiert. Mal war jemand weniger verantwortlich, mal mehr, mal gab es auch Unklarheiten. Und so haben wir diesen Prozess durchgezogen und gesagt, wir müssen nochmal neu runterdeklinieren, welche Anforderungen hat das Produkt KiKA, und denken von hier aus neu in Rollen und Strukturen und Verantwortung. Und mir war es wichtig, dass wir in diesem Prozess weiter voranschreiten, weil ich glaube, dass nur mit den richtigen Strukturen wir auch diesen Schritt in das Jahr 2033 gehen können. Und für uns geht es darum, das konsequent zu leben und umzusetzen. Und ein zweiter Prozess der Veränderung, der dahinter auch so ein bisschen steckt, ist, dass wir auch in der Zusammenarbeit mit ARD und ZDF neue Wege gegangen sind. Auch vor meiner Zeit wurde dieser Prozess schon angestoßen, der sich darum drehte, Content-AGs für die jeweiligen Zielgruppen, Vorschule, Grundschule und Preteens, zu gründen, die der KiKA-Programmkommission auch schon ein Votum dafür geben, welche Programme sie für die Zukunft befürworten, wo sie kritische Punkte sehen, wo sie Zweifel sehen. Und es hat was ganz Tolles, Aktivierendes, nämlich, dass es nicht nur sozusagen die Hierarchen in dieser KiKA-Programmkommission gibt, die den Daumen hoch oder runter machen, sondern dass wir zu einem viel größeren Miteinander kommen. Und auch zu der Klarheit, es gibt nicht mehr nur einige wenige Menschen, die alles im Blick haben und darüber entscheiden können mit der entsprechenden Fachexpertise, sondern so herausfordernd unsere Gesellschaft auch wird und die Anforderungen unserer Produkte so herausfordert, werden auch die Entscheidungen, die wir treffen. Und ich finde sowohl unser interner Change-Prozess bei KiKA als auch der Prozess in den KiKA-AGs mit ARD und ZDF bilden das genau ab. Sich zu fragen, gibt es neue Formen der Zusammenarbeit, der Expertise und wie können wir die Zielgerichte auf das Produkt KiKA lenken?

Inka Kiwit: Ja, Roman, gab es irgendetwas in diesem ersten Jahr, was dich überrascht hat, was dich beeindruckt hat?

Roman Twork: Ich glaube, es ist beides. Also es war eine Überraschung, ich habe schon damit gerechnet, aber es hat mich doch nochmal überrascht und beeindruckt, wie viel redaktionelle Energie in den Kindermedien des Öffentlich-Rechtlichen liegen und wie viel Energie in den Redaktionen liegen. Ich habe bei weitem nicht alle Redaktionen abgetingelt, ich war bei einzelnen zu Besuch, kenne natürlich auch sozusagen die Redaktionen in Erfurt, hatte jetzt ein, zwei Zusammenkünfte, größere Redaktionstreffen in Erfurt und auch darüber hinaus. Und ich habe neulich mal wieder an einem Ideensprint teilgenommen, wo ich nur mal zehn Minuten war, ich habe einmal kurz Hallo gesagt bei „handy_crush“. Und dann war ich wieder völlig drin in wie stimmen wir unsere Personas ab, was machen die eigentlich? Und ich finde, das ist ein enormer Fund, was die Kinderredaktionen haben im Öffentlich-Rechtlichen, dieser Wille, diese Bereitschaft, wirklich für die Zielgruppe Inhalte zu machen, die sie in dieser herausfordernden Welt begleiten, Orientierung stiften, aber am Ende des Tages auch Spaß machen. Und ich finde sozusagen, hier immer wieder in das redaktionelle Doing einzutauchen, und das muss ich mir auch sagen, das muss ich viel öfters machen, sozusagen ein Gefühl dafür zu bekommen, das ist die unheimlich große Überraschung, aber das ist auch diese unheimliche Begeisterung, die ich hier spüre.

Inka Kiwit: Du bringst ja ganz viel Jugend-Content-Erfahrung mit, durch deine Arbeit auch mit funk. Und weil du gerade „handy_crush“ erwähnt hast, für die älteren Zielgruppen, unser Format auf TikTok, gibt es einen Unterschied zu deiner Arbeit jetzt? Was funktioniert im Kinderangebot anders? Wo gibt es Parallelen?

Roman Twork: Was funktioniert anders, wo gibt es Parallelen? Wenn man sich ausschließlich natürlich auf die funk-Welt bezieht, in der ich viel Erfahrung sammeln durfte, ging es ja immer wieder darum, sozusagen wöchentlich und auch begleitend kontinuierlich Assets zu liefern und damit fast wirklich eine wöchentliche oder tagtägliche Orientierung zu stiften. Das haben wir natürlich im Kinderbereich und auch hier, wenn wir auf den eigenen Plattformen sind, manchmal nicht so. Wir haben diese großen Formatmarken, die immer wieder regelmäßig kommen. Wir haben aber auch eine tolle Anzahl an Spielfilmen, die wir immer sozusagen als singuläre Teile bereitstellen. Das ist ein Unterschied dahingehend. Aber ich finde, besonders wenn wir auf die digitale Welt schauen, so wie sich unser Portfolio formatiert, gibt es viele Ähnlichkeiten. Es geht sehr viel um Interessen. Es geht sehr viel um Marken, die eine Strahlkraft haben, unabhängig vom Sendeplatz. Es geht sehr viel um Personen, die Vertrauen ausstrahlen, die kontinuierlich Wegbegleiter und Begleiterin sein können. Und da merkt man schon so, ich habe den Eindruck, am Ende des Tages geht es ein Tick mehr um Marken und immer wiederkehrende Rituale, aber im Linearen hast du einfach dieses Grundrauschen, dieses Grundrauschen von, du kannst auf diesem Sendeplatz auch etwas testen und es wird funktionieren oder vielleicht weniger schlecht. Aber wer einmal sozusagen wirklich ein Format, ein digitales Format auf die Beine gestellt hat, was de facto null Reichweite generiert hat, wird vermutlich wissen, wovon ich rede. Da geht es, glaube ich, mehr darum, mehr zu antizipieren. Was funktioniert auch unabhängig von Sendeplätzen und über Markenköpfe, aber auch Communities und Themen hinweg.

Inka Kiwit: Weil wir gerade über Marken sprechen, würde ich ganz gerne über unsere starke Marke KiKA sprechen, die ja in den letzten Monaten sehr viel Aufmerksamkeit generiert hat. Viele Behauptungen auf vielen Plattformen, KiKA wird abgeschaltet. Da war einiges los, viele Falschinformationen, gleichzeitig eine enorme emotionale Reaktion. Wie hast du denn diese Diskussion wahrgenommen?

Roman Twork: Mich hat, um das vorwegzusagen, natürlich diese Diskussion um den Reformstaatsvertrag jetzt fast genau ein Jahr begleitet. Wir haben jetzt in den letzten Wochen nochmal eine Diskussion erlebt, die anders war als die Monate davor, weniger medienpolitisch getrieben, weniger in pädagogischen Fachwelten, hin zu wirklich die Nutzerinnen und Nutzer haben darüber diskutiert, was passiert hier gerade. Und es gab ja auch eine Petition. Ich glaube, da war eine TikTok-Nutzerin, die aber mit dem TV-Sender KiKA aufgewachsen ist.

Inka Kiwit: Richtig, ja. KiKA retten heißt die Petition.

Roman Twork: Und das, was wir dann auf Social Media erlebt hatten, hatte enorme Reichweiten. Es hatte eigentlich genau das, und vielleicht ist es auch was Schönes daran sozusagen, es hatte eigentlich genau das, was KiKA beschreibt. So dieses heimelige, mulmelige Gefühl von Geborgenheit, von Vertrautheit, von Persönlichkeiten, Figuren, die mich in meiner Kindheit begleitet haben. Und die Angst davor, das soll es jetzt nicht mehr geben. Ich finde, das ist ein enormer Qualitätsanker und ein enormes Qualitätssiegel, was uns da eigentlich entgegenschwappt. Ihr seid Teil meiner Kindheit, und ich glaube, das muss genau unser Anspruch sein. Dass dort viel falsch interpretiert wurde, ist nochmal eine andere Sache. Aber das, was transportiert wurde von den Nutzenden auf Social Media... Jetzt klingelt das Handy von Inka.

Inka Kiwit: Das war die Requisite.

Roman Twork: Ich glaube, das, was uns dort entgegengeschwappt ist, ist das, wo wir auch in der Zukunft weiter wieder stärker hinwollen. Kindern diesen Safe Space und dieses Vertraute geben in dieser Medienwelt. Deswegen sage ich, das, was uns dort begegnet, ist ein unheimliches Dankeschön auch für die tolle Arbeit der ganzen Kinderredaktion ARD und ZDF und KiKA.

Inka Kiwit: Du hast ihn gerade schon erwähnt, den Reformstaatsvertrag. Laut Vertrag soll KiKA bis spätestens zum 1. Januar 2033 ins Digitale komplett überführt werden. Kannst du uns da mal eine Idee skizzieren, wie sich KiKA aufstellen wird?

Roman Twork: Du hast es jetzt schon gesagt und das nochmal sozusagen zu der Diskussion auf Social Media. Es geht um das Jahr 2033, in der der terrestrische Sender KiKA ausschließlich ins Digitale überführt werden soll. Da ist in der Diskussion auf Social Media viel durcheinandergelaufen, was auch die SD-Abschaltung zu HD angeht, die wir ja gerade gemacht haben. Und deswegen sind wir dort hingekommen in diese teilweise Fake News, die transportiert wurden. Das, was du sagst, sozusagen, wie geht es jetzt ganz konkret weiter? Es gibt diesen Reformstaatsvertrag, den neuen Medienstaatsvertrag, der von allen Bundesländern ratifiziert wird, der genau diesen Weg vorschreibt, ein ausschließliches Digitalangebot zu sein, das sich an den Bedürfnissen der Nutzenden orientiert. Das gibt uns erstmal viel Gestaltungsraum, das gibt auch viel Interpretationsspielraum, aber ich glaube, das Wichtige ist sozusagen ein eigenständiges Kinderangebot, das ist die Prämisse, das sich an den Bedürfnissen der Nutzenden orientiert. Und ich glaube, dahin müssen wir noch stärker steuern, wenn wir ins Digitale schauen, insbesondere dahingehend, dass wir immer noch merken, ungefähr, ich will jetzt keine falschen Zahlen sagen, aber ungefähr 90 Prozent des Sehvolumens und der Reichweite oder die Kontaktpunkte, die wir haben, das, was KiKA ausmacht, machen wir weiterhin mit linearen Programmen. Und da müssen wir uns in der Zukunft viel, viel stringenter fragen, wie können wir diesen Wert eigentlich sozusagen immer kontinuierlich kippen und kippen und kippen. Wir sind da auf einem guten Weg. Wir haben gute Formate, die digital erfolgreich laufen. Und wir müssen jetzt, glaube ich, in den nächsten Jahren noch kontinuierlicher schauen, wie kommen wir noch weiter an diese Reichweitensteigerung. Ich glaube, Kontakte ist das erst mal das Wichtigste, sozusagen überhaupt in Kontakt kommen, um dann die Qualität zu transportieren, um damit eine Wirkung zu erzielen. Und da müssen wir ganz konkret weiter daran arbeiten. Wir starten nicht von null. Es gibt ein KiKA-Digitalportfolio zusammen mit ARD und ZDF, aber wir müssen noch ein Stück konsequenter werden. Wir haben uns dieses Jahr in der KiKA-Programmkommission das erste Mal KPIs vorgegeben fürs nächste Jahr. Welche Reichweitensteigerung wollen wir beispielsweise in den Visits, aber auch in den Views vornehmen? Welche Rolle wollen wir in den Abfragen spielen? Stichwort Lieblings-Kinder-Medien-Angebot. Und dann müssen wir uns fragen, was bedeutet das jetzt in der Übersetzung? Brauchen wir eventuell Titel, die darauf aus sind, noch mehr Reichweite zu generieren? Müssen wir gut laufende Formate noch stärker ausbauen? Wie steht es um Distribution und Verlinkungen und SEO-Strategien? Das sind alles kleine Detailfragen, wo ich der Meinung bin, da gibt es ganz viel schon. Und mit Blick auf das Jahr 2033 müssen wir anfangen, das noch kontinuierlicher zu leben.

Inka Kiwit: Plus Linearität im Digitalen könnte ja genauso gegeben sein mit einem kuratierten Angebot.

Roman Twork: Der Reformstaatsvertrag schließt das nicht aus, de facto ja, da gibt es auch mehrere Gutachten und auch die Lesart von uns und dem Federführer des MDR ist genau die gleiche. Es schließt das nicht aus, es lässt viele Türen offen. Ich glaube, wir müssen uns für die Zukunft fragen, wie groß ist die Nachfrage sozusagen an einem linearen Stream. Er gibt uns ganz viel, Stichwort Rituale, den Verlauf durch das Tagesgeschehen. Wenn wir uns die Quoten anschauen, merken wir aber jetzt schon, dass es eine Stärke gibt im Linearen, das sind dann die Abendstrecken, wo wir das Gefühl haben, dass Fernsehen immer stärker auch eine Art des Abendrituals wird. Wohin gehend manch andere Strecken sozusagen weiter schwinden in den Reichweiten. Und wenn wir uns die Reichweiten oder die Abrufe des linearen Livestreams im Digitalen anschauen, dann generiert er eine Nachfrage und hat auch einen Teil sozusagen, der zum Gesamtprodukt KiKA beiträgt. Aber es ist bei Weitem nicht der haupttragende Teil dieses Angebots. Wir können in einer Zukunft, glaube ich, darüber nachdenken, und es sind jetzt noch acht Jahre, ob wir in einer Zukunft vielleicht drei Streams haben, die sich nach Zielgruppen orientieren. Ob wir Streams haben, die sich nach Themen orientieren. Ob wir weiter auf nonlineare Angebote stärker gehen und in den Fokus setzen. Ich glaube, da steht ganz viel im Fokus, was wir uns vornehmen können. Aufgabe von uns wird es sein, ein Angebot zu kreieren, zusammen mit ARD und ZDF, was auch eine Nutzung generiert, weil ich glaube, das ist das A und O und das ist auch unser Auftrag. Wir müssen ein Angebot für über acht Millionen Kinder in Deutschland machen.

Inka Kiwit: Das heißt, zum jetzigen Zeitpunkt findest du oder würdest eine wirklich tatsächliche Abschaltung des Verbreitungswegs terrestrisch und da linear als TV-Sender für gut befinden?

Roman Twork: Die Frage stellt sich im ersten Moment nicht, weil sozusagen unser Auftrag durch den Medienstaatsvertrag definiert wird. Im Kinder-Segment haben wir nun eine Herausforderung, das Leben ist nicht mehr so wie zu der Zeit, zu der ich aufgewachsen bin. Es ist nicht mehr 1997 und der kleine Roman kommt von der Schule nach Hause und freut sich, dass er KiKA einschaltet. Sondern was wir natürlich merken, ist, dass unsere Welt sich in kleinste Teile fragmentiert. Es gibt Kinder, die haben den Fokus auf Radio, es gibt Kinder, die hören viel Podcast, viel Audios, es gibt Kinder, die Streamen viel, es gibt Kinder, die spielen viel, es gibt viele Kinder, die nutzen unheimlich viel Social Media und oder unheimlich viel WhatsApp in der 1 zu 1 Kommunikation. Und so merken wir natürlich in Markt- und Medienforschung, dass sich dieser Medienmarkt immer weiter ausfragmentiert. Und das ist halt eine andere Welt als 1997, in der TV das Leitmedium war. Und ich glaube, wir brauchen eine Antwort auf diese Frage, wie können wir trotzdem noch ein zielgerichtetes Angebot machen. De facto ist sozusagen das Lineare immer noch das größte Kuchenstück, was wir aktuell haben als Anbieter. Wir müssen uns aber auch fragen, wie können wir die anderen Kuchenstücke groß machen. In einer idealen Welt, und ich spreche von einer idealen Welt, hätten wir ein Angebot auf allen Plattformen, dass in sich Konsistenz ist, dass Kinder in Deutschland erreicht und eigentlich immer wieder ein konsistentes Versprechen sendet. Weil, ich glaube sozusagen, dass wir das, was die fragmentierte Welt hergibt, nämlich die Kontaktpunkte werden flüchtiger, die Anzahl oder sozusagen die Dauer der Kontaktpunkte geringer, erfordert es in meiner Wahrnehmung aber auch, das Markenversprechen oder das Mediumversprechen immer wieder zu adressieren und dann immer wieder das Gleiche zu senden. Wir sind dein Kindermedienangebot, egal ob es von links, rechts, aus dem Radio, vielleicht aus dem Audio kommt in einer Zukunft. Und ich finde sozusagen diese Gedanken des Reformstaatsvertrags auch entsprechend offen. Was würdest du denn sagen, das würde mich interessieren, wie sich sozusagen KiKA 2033 gestalten würde?

Inka Kiwit: Also ich verfolge in meiner täglichen Redaktionsarbeit die Kommentare unter den Posts. Ich lese unsere Zuschriften und es sind wirklich die Eltern, so wie du und ich, die auch mit KiKA groß geworden sind, die sich besonders Sorgen über den Fakt machen, dass KiKA komplett ins Digitale überführt werden wird. Da kommen Ängste hervor wie, digital ist doch gar nicht sicher, die sind eh schon die ganze Zeit da unterwegs, wieso nehmt ihr uns den einzigen Weg, den einzigen Safe Space. Ich kann diese Ängste absolut verstehen, vollstes Verständnis. Ich glaube in meiner Traumwelt wäre KiKA bis 2033, du hast es gesagt, das sind noch acht Jahre, bleibt es erstmal und dann haben wir eine so starke Marke im Digitalen, online first, aber der terrestrische Ausspielweg bleibt erhalten und ist dann auf dem zweiten Ausspielweg vielleicht wichtig und ob man den dann einstellt, weil er wirklich irgendwann nicht mehr gebraucht wird, das sei dahingestellt, aber das wäre tatsächlich das, was ich mir wünschen würde. Was würdest du denn den Eltern entgegnen?

Roman Twork: Was würde ich den Eltern entgegnen? Ich sehe das auch. Ich sehe auch viele Unsicherheiten in der digitalen Welt, insbesondere wenn wir in die Tiefen von TikTok und Co. absteigen, sehen wir natürlich, dass es hier einen Raum gibt, der praktisch unkontrollierbar ist. Wenn wir uns die Mediennutzungsstatistiken anschauen, sehen wir aber natürlich auch die Realität, wie Kinder Medien nutzen. Und ich glaube, es wäre ein Falsches, zu sagen, wir verschließen die Augen davor und idealisieren uns eine Welt zusammen, die es de facto da draußen nicht so gibt, weil Kinder sie ganz anders sehen. Ich finde, es hat auch ganz viel mit Augenhöhe zu tun, zu sagen, wir machen ein Angebot für Kinder. Und das heißt, sie in ihren Alltagsritualen und auch Situationen zu begleiten. Dass es diese Ängste natürlich gibt, dessen bin ich mir auch bewusst. Ich will das gar nicht runterspielen, aber wenn ich an meine eigene Kindheit denke, wie viel Zeit ich vor dem Fernseher verbracht habe und das, was mir entgegnet wurde, war: Schau nicht so viel Fernsehen, davon kriegst du viereckige Augen, Fernsehen macht dumm. Und plötzlich, 30 Jahre später, haben wir als Gesellschaft einen Wandel durchgemacht, wo wir sagen, plötzlich steht Fernsehen für etwas Sicheres. Also auch da gibt es ja einen Wandlungsprozess. Und ich frage mich, wie können wir den Prozess der Veränderung der Mediennutzung, der am Ende des Tages auch ohne uns läuft, das muss man ja dazu sagen, so gestalten, dass Eltern eben ein sicheres Gefühl haben, auch zu sagen, es gibt vielleicht auch einen digitalen, sicheren Raum, der KiKA jetzt schon sein will, den wir für die Zukunft ausüben.

Inka Kiwit: Der wir jetzt schon sind, ja, absolut.

Roman Twork: Und wie können wir dieses Vertrauen in das Jahr 2033 transportieren?

Inka Kiwit: Ja, ich glaube, der schönste Moment war, weil es auch genau zu diesem Thema passt, war die eigene Vorschulwelt, die wir jetzt haben. Dass KiKAninchen mir jetzt auf kika.de begegnet und ich einfach meine eigene, sichere, komplett für mein Vorschulkind ausgesuchte Welt habe. Also mehr Safe Space geht ja nicht. Ich hatte es in der letzten Podcast-Folge, deswegen ist es noch sehr präsent bei mir.

Roman Twork: Das freut mich.

Inka Kiwit: Roman, wie glaubst du, sieht denn eine Nutzung von KiKA in der Zukunft aus? Es ist ein bisschen Blick in die Glaskugel.

Roman Twork: Ich glaube, wir müssen uns natürlich in einem ersten Schritt fragen, was ist KiKA in der Zukunft? Der Markt, in dem wir uns bewegen, der wird immer fragmentierter, kleinteiliger. Kindern nutzen diverseste Devices und Ausspielvarianten. Wenn wir auf die aktuelle Kinder- Medien-Internet-Studie schauen, die KIM-Studie, dann merken wir, dass Netflix aktuell das Lieblings-Kinder-Medien-Angebot ist, aber nicht das meistgenutzte. Manche würden jetzt denken, wie passt das denn zusammen? Ich glaube, es passt sehr gut zusammen in der Zeit, in der wir leben. Nämlich zwischen all dieser Fragmentierungen müssen wir uns immer wieder fragen, wie können wir die Kontaktpunkte, die wir haben, nutzen, um das Vertrauen und die Orientierung und auch den Spaß von KiKA konsequent zu transportieren. Es geht in erster Linie nicht um die maximale Nutzungsdauer. Nutzung spielt auch eine entscheidende Rolle, sondern es geht eher darum, können wir dieses Versprechen konsequent und immer wieder kommunizieren und immer wieder auch, wenn es nur flüchtige Punkte sind, die Kinder nutzen, immer wieder an den richtigen Stellen kommunizieren.

Inka Kiwit: Du hast vorhin auch die KPIs angesprochen. Was sind denn Dinge, die du in diesem Jahr angegangen bist? Was hast du eventuell schon umgesetzt?

Roman Twork: Wie du es gesagt hast, wir haben gerade schon darüber gesprochen, mir war es erst mal wichtig, runter zu deklinieren, nach welchen Kennziffern, Key Performance Indicator, richten wir sozusagen unsere Bestrebung aus. Was bedeutet das vielleicht auch für die Zukunft, für eine Bedarfsteuerung, für eine Portfolio-Struktur, das wir hier ein Stück konsequenter werden. Was wir aber auch angegangen sind, wir werden die digitale Infrastruktur von KiKA umstellen, es gibt hier den Arbeitstitel „KiKA Goes Streaming OS“.

Inka Kiwit: Sehr präsent in den Redaktionen, ja.

Roman Twork: Das hört man immer wieder hier und da und eigentlich ist es auch das, was der Reformstaatsvertrag von uns will. Hört auf, eigene Infrastrukturen zu bauen und jede Redaktion für sich im Klein-Klein, sondern denkt über eine große Plattformstruktur nach. Und wenn wir hier von Plattformen sprechen, dann meinen wir gar nicht das, was wir nach außen sehen, was ich anklicke, sondern das, was sozusagen unter der Motorhaube läuft. Und hier schließen wir uns der Plattform-Infrastruktur von ARD und ZDF an, die sozusagen sehr viel auf diese Gemeinsamkeit Streaming OS legen, das am Ende ein gemeinsamer Komponentenkatalog ist in dieser videozentrierten Welt. Diesen Weg gehen wir auch und immer natürlich mit dem Blick der Kinder auf das System. Welche Bedürfnisse haben Kinder in dieser Plattform-Struktur? Wie bildet sich das in Grafiken ab? Wie in UI, UX und da erkennen wir einfach unheimlich viel Potenziale, wo wir sagen können, wir müssen nicht jedes Auto zweimal, dreimal, viermal bauen, sondern wir bauen ein Auto zusammen mit ARD und ZDF. Und für Kinder sieht das eben in der Oberfläche ein bisschen anders aus. Wir haben erste Komponenten auch schon genutzt. In diesem Jahr beispielsweise die Multi-Stream-Technologie, die ihr beispielsweise von Olympia kennt, wo man so schön herschalten konnte. Damit lassen sich so schöne kreative Ideen umsetzen, wie die Sportschau überträgt ein Länderspiel und auf dem zweiten Stream gibt es vielleicht Kinder-Kommentator*innen. Und ich glaube, damit wird ganz viel möglich sein. Damit wird auch vieles nicht mehr gehen im Sinne von, man kann alles selber entscheiden, weil man setzt halt auf ein Auto. Aber wie gesagt, unsere Bestrebung ist es, die Expertise, die wir bei KiKA haben, für die Perspektive der Kinder in diese gemeinsame Bestrebung einzubringen. Und das ist ein unheimlicher Kraftakt. Wer sich ein bisschen mit Infrastruktur, technischen System etc. auskennt, weiß, was da vor uns liegt. Wir erkennen aber da die Potenziale darin und wir werden im Januar, Februar den ersten Schritt machen, auf eine gemeinsame Komponente im HbbTV umzuziehen, wo man schon sehen kann, in welche Richtung das geht.

Inka Kiwit: Wenn wir jetzt mal auf die Inhalte schauen, was brauchen denn Kinder jetzt gerade von uns, von KiKA? Und du sagst es auch so oft, in einer Medienwelt, in der alles gleichzeitig existiert.

Roman Twork: Ich glaube, dass was mir immer wieder begegnet, was auch der große Punkt ist, sozusagen der große Kritikpunkt bezüglich der terrestrischen Abschaltung von KiKA ist, ist ja das Stichwort Rituale. Und ich finde sozusagen, je fluider und fragmentierter unsere Gesellschaft wird, müssen wir uns glaube ich immer wieder fragen, wie können wir es immer wieder schaffen, auch im Digitalen Rituale zu etablieren. Ich finde, es gibt ganz viele Sachen, die machen das schon gut. Es gibt den täglichen Nachrichten-Check sozusagen über „logo!“. Wenn wir uns anschauen, wie Podcasts oder YouTube-Sendungen funktionieren, dann wissen alle Fans schon immer, okay, dienstags 19 Uhr kommt eine neue Folge. Und auch das Sandmännchen, das ich ja heute für einen Tag sein darf, kommt ja immer wieder zum selben Ritual und zur selben Zeit. Und ich finde, das muss unser Antrieb sein, wie können wir Kindern auch in Form der Formatierung und in Form der Veröffentlichungszyklen und des Daseins ein Ritual geben und eine vertraute Orientierung geben, dass sie wissen, das kommt immer wieder. Und diese Figuren oder diese Menschen und diese Titel, die begleiten mich eigentlich durch die Kindheit, weil ich glaube sozusagen, das Vertrauen, das kann nur durch ein Ritual entstehen im Sinne von, ich konsumiere immer, nicht im Sinne des Binge-Watchings, aber im Sinne des, ich begegne dir immer und immer und immer wieder auf unterschiedlichsten Wegen. Und ich glaube, da können wir im Digitalen immer noch was drauflegen. Und ich glaube, wir haben noch relativ viele Freiheiten auch noch was an Kreativität vielleicht noch gar nicht ausgeschöpft ist, was uns die Digitalität bietet.

Inka Kiwit: Ja. Absolut. Was war dein Lieblingsritual? Hattest du eins, KiKA-basiert? Als du groß geworden bist? Worauf hast du gewartet?

Roman Twork: Ich muss ja sagen, das ist ja nicht KiKA originär, sondern war am Wochenende, in meiner Erinnerung, Programm in der ARD, ich habe „Fabrixx“ geliebt und darauf habe ich wirklich gewartet. Ich erinnere mich an große Nachmittagsserien, ich weiß nicht mehr welcher Sendeplatz das war, aber es muss ganz zu Anfang von KiKA gewesen sein. Stichwort „Ocean Girl“ und Stichwort „The Tribe“. Das waren sozusagen die ersten großen Serien, wo ich einfach tagtäglich drauf gewartet habe, dass die jetzt kommen. Bei dir?

Inka Kiwit: „Ocean Girl“, damit rennst du bei mir offene Türen ein. Und ich war der größte „Beutolomäus“-Fan. Ich habe „Beutolomäus“ einfach, darauf habe ich wirklich immer gewartet. Kam ja dann leider saisonal bedingt. Also „Ocean Girl“, „Beutolomäus“ und ich war der glücklichste Mensch. Hattest du so eine Szene oder ein Format jetzt auch im letzten Jahr, bei dem du gedacht hast, okay, das ist KiKA, darum bin ich hier?

Roman Twork: Es gab mehrere tolle Begegnungen. Ich war in der „logo!“-Nachrichten-Redaktion, was ein ganz tolles Erlebnis war, direkt zum Anfang meiner Zeit. Weil es in einer Zeit war, in der Trump vereidigt wurde und, ich glaube, die ersten israelischen Geiseln freigelassen wurden und ich war zu einer Redaktionskonferenz da und habe, also noch mal hautnah und im Doing gespürt, wie wertvoll diese Kinder-Nachrichten-Marke ist. Es war ein unheimlich tolles Erlebnis und ich würde jedem Erwachsenen, der das Gefühl hat, gerade in dieser Welt nicht zurecht zu kommen oder nicht hinterher zu kommen, immer sagen, schaut euch „logo!“ an. Ich war bei „Die beste Klasse Deutschlands“ einmal bei einer Show, müsste schon gesendet sein und es war auch eine Klasse dabei, die meinem Geburtsort sehr nahe war, weswegen ich natürlich so einen kleinen Lokalpatriotismus hatte und es einfach toll war zu sehen, wie viel Energie auch in Shows steckt und wie viel Empowerment für die Kinder und auch Partizipation. Ich finde, „Die beste Klasse Deutschlands“ ist ein tolles Beispiel für was KiKA ist, im Sinne von auch Regionalität in die Breite tragen oder sozusagen für Kinder ein Podest sein im Sinne von, du kannst hier deutschlandweite Sichtbarkeit erlangen, zusammen mit deiner Klasse und das dann noch verpackt in ein spannendes Wissensformat. Ich habe Checker Tobi kennengelernt dieses Jahr, das war ein schönes Erlebnis. Ich bin durch die Redaktion getingelt. Ich habe auch Checker Julian kennengelernt, der jetzt ja auch mit einem größeren Team den Emmy-Preis bekommen hat. Ich hatte glaube ich das ganze Jahr hinweg, und ich könnte es jetzt so weitermachen, unheimlich viele tolle Momente, die ich nicht missen will und die eine tolle Erfahrung waren.

Inka Kiwit: Wenn du KiKA, unser gesamtes Portfolio, mal als Ganzes betrachtest, was macht KiKA für dich im Öffentlich-Rechtlichen so einzigartig?

Roman Twork: Dass es die Medienmarke ist und das Medienangebot für Kinder. Ich glaube, dieses sich immer nochmal bewusst sein, es ist das Angebot nicht ganz aus der Brille von Kindern, weil, wir sind ja zu einem Großteil einfach Erwachsene, aber es ist im besten Fall aus der Perspektive für Kinder. KiKA von ARD und ZDF ist das Kindermedienangebot für Kinder im Öffentlich-Rechtlichen und ich finde, das ist sozusagen Alleinstellungsmerkmal genug.

Inka Kiwit: Sagt Roman Twork, Programmgeschäftsführer bei KiKA. Vielen lieben Dank für das gute Gespräch.

Roman Twork: Das ging jetzt relativ schnell vorbei. Vielen lieben Dank. Danke an dich, Inka. Danke für den Podcast.

Inka Kiwit: Wenn Sie mehr über unsere Formate erfahren möchten, hören Sie gerne in weitere Folgen der „Triff KiKA – Werkstattgespräche“ rein. In der ARD-Audiothek zum Beispiel oder überall dort, wo es Podcasts zu hören gibt. Haben Sie Fragen, Feedback oder Themenideen, dann schreiben Sie uns gerne. Wir freuen uns auf Ihre Nachrichten. Oder Sie besuchen uns auf unserem KiKA-Kommunikationsportal unter kommunikation.kika.de. Da gibt es auch alle Transkripte der Folgen zum Nachlesen. Also bis zur nächsten Folge.

Zuletzt geändert am [ 16.12.2025 ]