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Transkript zu Episode 15: „Kinder und Sport, das passt einfach: Alle haben Lust auf die Zusammenarbeit von KiKA und der ARD-Sportschau“
Francois Duchateu (WDR/Sportschau) und Laura Meyer (KiKA) sprechen mit Inka Kiwit über die Zusammenarbeit von KiKA und der ARD-Sportschau und geben Einblicke in die Arbeit im öffentlich-rechtlichen Verbund. Sie erklären, wie Sportgroßereignisse für Kinder zugänglich gemacht werden und welche besonderen Chancen sich Kindern bei Mitmach-Aktionen bieten.
Inka Kiwit: Hallo aus der KiKA-Werkstatt. In diesem Podcast hören Sie die Stimmen derjenigen, die unsere Formate hinter der Kamera gestalten und für sie verantwortlich sind. Ich bin Inka Kiwit, Redakteurin und Podcast-Moderatorin bei KiKA. Schön, dass Sie zuhören. Heute geht es in der KiKA-Werkstatt um Sport und um Teamwork, und zwar zwischen zwei großen öffentlich-rechtlichen Marken, zwischen KiKA und der ARD-Sportschau. Denn wenn die beiden zusammenarbeiten, dann entstehen Sporterlebnisse zum Zuschauen, zum Mitfiebern und vor allem zum Mitmachen. Und das bereits seit 2022, denn seitdem verzeichnen die aktuellen Sportschau-Inhalte konstant sehr erfolgreiche Abrufzahlen auf kika.de und auch im KiKA-Player. Die Mitmach-Aktionen erhalten regelmäßig Hunderte Einsendungen von Kindern und auch in der Presse viel positive Aufmerksamkeit. Über diese Kooperation, über Teilhabe und über ein starkes Netzwerk innerhalb der ARD, ganz im Sinne der Digitalstrategie Big 5, darüber spreche ich heute mit zwei Kolleg*innen. Mit Laura Meyer aus der KiKA-Content-Koordination und mit Francois Duchateau von der ARD-Sportschau beim WDR. Hallo, Laura, hallo, Francois. Schön, dass ihr da seid.
Francois Duchateau: Hi zusammen.
Inka Kiwit: Ich starte ja unsere Triff KiKA-Werkstattgespräche gerne mit einer kurzen Kennenlernfrage. Wenn Kinder euch jetzt gerade bitten würden, euren persönlichen Lieblingssportmoment zu kommentieren, welcher wäre das? Welchen würdet ihr auswählen?
Francois Duchateau: Ich hätte gerne kommentiert, dass die Niederlande 2010 das WM-Finale gegen Spanien gewinnen und, dass der Casillas nicht noch seinen großen Zeh bei Arjen Robbens Schuss reingehalten hätte. Das hätte ich sehr gerne so kommentiert, aber ist leider anders gekommen. Ich bin Niederländer, das hört man daraus raus, für Oranje schlägt mein Herz, trotz meines sehr französischen Namens, ja, das wäre schon schön gewesen. Mal gucken, ob ich das nochmal erlebe, dass die Niederlande Fußball-Weltmeister werden.
Inka Kiwit: Das wäre schön. Laura, welcher wäre es bei dir?
Laura Meyer: Ich bin Rugby-Spielerin, deswegen muss ich jetzt auf jeden Fall auch ein Rugby-Spiel nehmen. Ich habe ganz doll den European Champions Cup verfolgt, da war am 24. Mai das Finale, da hat Northampton gegen Bordeaux gespielt und Bordeaux hat gewonnen und mit denen habe ich eh schon die ganze Zeit mitgefiebert und ich glaube, da wäre es dann das ganze Spiel. Da hätte ich gerne alles kommentiert.
Inka Kiwit: Laura, du koordinierst bei KiKA unter anderem die Zusammenarbeit mit der Sportschau.
Laura Meyer: Genau.
Inka Kiwit: Für alle, die jetzt zuhören und noch nie davon gehört haben, dass KiKA und die Sportschau kooperieren. Erzähl mal, warum passen wir und die Sportschau, diese beiden starken Marken, so gut zusammen?
Laura Meyer: Wir sind ja alle Teil der Big 5, das war auf jeden Fall erst mal ein Grund, wie die Zusammenarbeit zustande gekommen ist. Und dann ist es relativ einfach, eins plus eins, Kinder und Sport, das passt einfach. Das kann man gar nicht anders sagen und das haben wir auch relativ schnell gemerkt, als wir dann so die ersten Annäherungsversuche hatten, dass das direkt eingeschlagen ist wie eine Bombe. Alle hatten Lust auf diese Zusammenarbeit und wir haben dann auch gemerkt, die Kinder haben da auch richtig Lust drauf, dass sie bei den großen Events auch vom KiKA mitgenommen werden und von der Sportschau gemeinsam. Deswegen, da gibt es gar keine andere Möglichkeit, als zusammenzuarbeiten.
Inka Kiwit: Das passt einfach.
Laura Meyer: Ja.
Inka Kiwit: Francois, Laura hat es gerade eben schon gesagt, KiKA ist genauso wie die Sportschau Teil der Big 5. Kannst du mal ganz kurz darauf eingehen, wer die Big 5 sind und was bedeutet das für die gemeinsame Digitalstrategie von uns?
Francois Duchateau: Also zu Big 5 gehören die Mediathek, die Audiothek, die Tagesschau, die Sportschau und natürlich auch KiKA. Genau, wir sind so ein bisschen digitale Leuchttürme und Dachmarken und Marken, die gestärkt sind und gestärkt werden sollen. Das hilft uns hier und da, das merke ich tatsächlich auch im Alltag und das ist natürlich total schön, wenn Big 5 miteinander arbeiten. Ich persönlich arbeite zum Beispiel recht viel mit der Mediathek zusammen für so große Events. Und als dann in letzter Zeit auch immer mehr KiKA-Anfragen reinkamen, das ist natürlich total schön, wenn mehrere auf einer guten Ebene zusammenarbeiten können, wo klar ist, die sollen gestärkt werden. Wir wollen uns gegenseitig pushen und das ist schön, dass wir das gegenseitig auf den Plattformen miteinander auf allen Ausspielwegen machen können. Das hat es sehr leicht und direkt gemacht, ich muss sagen, jetzt gerade mit dem KiKA, das fand ich ganz toll.
Inka Kiwit: Leichtes und direktes Zusammenarbeiten, das heißt aber vorrangig verbringst du die Kooperationstage mit Laura. Du und Laura, ihr seid die Kooperation, so vorrangig. Wie groß ist das Team?
Francois Duchateau: Also wir haben eigentlich gar kein echtes Kooperationsteam. Offiziell bin ich jetzt nicht unser KiKA-Beauftragter, aber ich würde das gerne annehmen, sag ich’s mal so, wenn man mich fragen würde.
Inka Kiwit: Neues Jobprofil geschaffen.
Francois Duchateau: Genau, jetzt gerade im Rahmen der Mediathek. Mir macht das auf jeden Fall Spaß. Das ist gut, das läuft gut. Das zeigt auch, dass das Potenzial hat. Die Zusammenarbeit wächst immer mehr zusammen, würde ich sagen.
Inka Kiwit: Schön. Laura, was war der Impuls, der Auslöser für die Zusammenarbeit?
Laura Meyer: Tatsächlich wollten wir uns mit den Big 5 so ein bisschen vernetzen und da haben Francois und ich uns dann eigentlich auch schon gefunden und haben gesagt, wir würden gerne Sachen zusammen machen, wie könnte das aussehen. Und da haben wir erst mal so ganz klein mit Quick Wins begonnen, also wir haben angefangen, Zusammenfassungen zu übernehmen, ich habe mal durch die Dokus geschaut und geguckt, ob die für uns vielleicht auch passen könnten, für unsere Zielgruppe. Und dann ging es eigentlich auch schon los, dass wir diesen kleinen Samen gesät haben mit der Partizipation. Wir wollen die Kinder auch wirklich teilhaben lassen an verschiedenen Events und unser erster Testballon war die Tour de France und da gab es dann auch eine ganz wunderbare Zusammenarbeit mit dem saarländischen Rundfunk, weil die waren Feuer und Flamme für das ganze Thema und haben direkt gesagt, ja, das machen wir. Da hatten wir dann die erste Mitmach-Aktion im Rahmen der Tour de France, wo die Kinder Fragen einsenden konnten, was sie alles über Radsport wissen wollen. Da sind auch über tausend Fragen gekommen, obwohl es eben der erste Test war. Florian Naß und Fabian Wegmann haben dann immer diese Fragen von den Kindern aufgezeichnet und wir haben Clips davon hochgeladen auf kika.de, dass sie dann ihre Antworten bekommen haben. Und im nächsten Jahr haben wir es dann schon viel, viel größer aufgezogen, weil wir gemerkt haben, das läuft gut und haben dann direkt eine Mitmach-Aktion mit Videos gemacht. Das hieß „Mit Fahrrad und ich“, da konnten die Kinder dann ihre Fahrradgeschichten einschicken und ein Video davon machen und da sind auch super viele Einsendungen gekommen. Von Bahnradfahren über BMX, also es sind wirklich ganz viele verschiedene Sachen auch gekommen und da haben wir dann gemerkt, wir treffen da einen Nerv, wir wollen diese Partizipation, dieses Mitmachen weiter ausbauen und dann ging es auch schon in den Wintersport und in den Fußball hinein. Dann kamen auf einmal immer mehr Ideen und immer mehr Leute waren angeknipst von der ganzen Sache.
Francois Duchateau: Was ich ganz interessant fand, als das angefangen hat, KiKA ist erstmal ein Bereich für sich und auch in der Mediathek ist das auch erstmal so ein geschützter Bereich, deswegen kommt man ja erstmal gar nicht so drauf, ist das was, was ihr wollt. Und Laura hat mir ganz früh erzählt, Sport-Highlights, Tour de France-Highlights, an manchen Tagen ist das eine der meistgeguckten Sachen in unserem Player. Das ist schön zu merken, dass auch montags die Kids die Bundesliga nachschauen wollen, weil wir haben jetzt inzwischen Digitalrechte. Und als es dann in den Bereich Dokus ging, auch zu sehen, was begeistert Kids da mehr, also zum Beispiel, was jetzt ich so abgespeichert habe aus der Zusammenarbeit ist, dass ihr sehr gerne nah an den Protagonist*innen seid, also ich würde nicht sagen Stars. Und hin und wieder haben wir da natürlich auch Dokus, die halt so Teams eng begleiten, Sportler*innen, wir hatten „Generation F“, wo Sportlerinnen sehr nah begleitet wurden vor Olympia. Und da hat man direkt gemerkt, das sind Schnittstellen, die euch total ansprechen und die man dann vielleicht auch auf den Kanälen besser promoten kann. Das hatten wir hier gar nicht, dieses Wissen, dass auf den KiKA-Seiten auch Interesse für Sport da ist und das wird auch abgefragt. Und warum dann nicht es dort anbieten, wo die Kinder und Eltern sich auch wirklich bewegen? Also, dass Gespür dafür zu kriegen und dann auch aktiv in den Austausch zu gehen, das haben wir jetzt auch vor der Frauen-EM gemacht. Wirklich ausgelotet, was bieten wir an, was ist dafür grundsätzlich geeignet, was wollen wir schneller als sonst auch anbieten und was wissen wir, was vielleicht nicht geeignet ist. Also das ist super, das Kennenlernen hat auf jeden Fall sehr geholfen.
Inka Kiwit: Aber das finde ich ja spannend. Wie entscheidet ihr, was geeignet ist oder was auch nicht geeignet ist?
Francois Duchateau: Ich nenne jetzt mal die Fußball-WM in Katar. Das ist natürlich ein Event, was mit sehr vielen Problemen auch drumherum, auch zu Recht, von uns berichtet wurde. In der Genese gab es Unfälle, Tote beim Stadionbau. Das sind Themen, die bei so einem Turnier mitschwingen, die aber ganz junge Kinder natürlich überfordert. Da kann man die nicht allein lassen mit so Videos. Da muss man z.B. stärker in die Selektion gehen. Auch bei Top-Sport, männlichen Fußball-Events oder vielleicht auch American Football – Football ist nicht etwas, was wir ständig im Programm haben – aber es gibt Sportarten, die richtig groß sind, wo auch die Distanz zum Team und den Medien immer größer ist. Das heißt, man kommt da gar nicht so nah ran. Oder man kommt nur an Sachen ran, die vom Verband kommen. Das wollen wir ja auch nicht, dass irgendwie ungefiltert Verbands-PR an die Zuschauer kommt. Und jetzt bei der Frauen-EM z.B., da ist es viel, viel mehr möglich. Da kommen wir viel näher an die Mannschaft ran. Die Leute, die sind auch den Zuschauern vielleicht ein bisschen näher, weil manche haben ja auch noch nebenher einen Beruf. Da ist es auch beim Training, die kommen nachher zum Schwätzchen. Da ist einfach nicht so eine große Wand an Autorisierung und an Distanz. Das ist z.B. etwas, was uns leichter fällt, jetzt so auch näher an Menschen ranzukommen und die auch journalistisch zu begleiten.
Laura Meyer: Ja genau, also wenn wir das übernehmen, dann ist es ja in einem geschützten Bereich und der soll eben wirklich sicher sein. Das heißt, ich gucke mir jedes einzelne Video, was wir von der Sportschau übernehmen, an. Ich gucke, dass keine schweren Verletzungen zu sehen sind, mit denen man die Kinder dann allein lassen würde. Beim Radsport ist das öfter mal der Fall, wenn es schwere Stürze gibt, dass ich sage, das übernehmen wir so nicht.
Francois Duchateau: Wintersport auch.
Laura Meyer: Wintersport genauso, genau. Und dann hat Francois ja eben schon diesen vulgären Torjubel angesprochen, wo wir die Zusammenfassung des Spiels dann auch nicht übernehmen konnten, weil das können wir nicht machen. Wir sind dann lieber vorsichtiger als zu nachlässig.
Francois Duchateau: Aber in der idealen Welt zum Beispiel, wenn wir merken, dass sowas auftaucht und es käme so ein Hinweis von Laura, das können wir so nicht nehmen – aktuell wäre jetzt nicht eine Kapazität eingeplant, einen extra KiKA-Bericht noch mal zu schneiden. Ich sage jetzt nicht, dass das nicht auf kurzem Dienstweg ginge, aber in der idealen Welt gäbe es die. Und man müsste einfach schnell auch darauf reagieren können, sowohl im Anschauen, im Feedbacken, im Zuliefern. Und das ist natürlich beim ersten Mal mit Zeitverzug passiert und da lernt man halt draus.
Laura Meyer: Auch bei den Dokus ist es teilweise so. Die Fußball-Doku im letzten Jahr, die hat mit einem schweren Verkehrsunfall gestartet. Ansonsten wäre die aber perfekt geeignet gewesen, auch für Kinder. Und da bin ich dann auch im ARD-Mediathekscamp im Nachgang mit der Autorin in den Austausch gegangen, die dann auch gesagt hat, ja, wir haben gar nicht darüber nachgedacht, dass ihr das ja auch hättet haben wollen. Und sie hat dann auch gesagt, sie könnte sich vorstellen beim nächsten Mal eben ein Budget dafür auch bereit zu stellen, wenn solche Fälle sind, dass man zwei verschiedene Versionen macht. Also wir sind da gerade noch in den Kinderschuhen, was das Ganze angeht, aber die Zusammenarbeit wird immer mehr mitgedacht auch im Vorhinein. Auch bei der „Shootingstars“-Doku, die konnte ich mir auch im Vorfeld jetzt schon angucken, bevor sie dann veröffentlicht wurde. Da kommen wir in einen immer besseren Workflow, aber natürlich müssen wir die Kapazitäten auch im Blick behalten.
Inka Kiwit: Habt ihr denn durch die Kooperation, ich weiß nicht, hat da so ein gewisser Perspektivwechsel stattgefunden? Guckt ihr nochmal ganz anders drauf?
Francois Duchateau: Wir machen uns sehr, sehr viele Gedanken über die richtige Ansprache und Barrierefreiheit. Ich beschäftige mich gerade mit leichter Sprache. Es gibt 17 Millionen Menschen in Deutschland, die haben ein Lese- und Schreibniveau eines Viertklässlers aus verschiedensten Gründen. Das sind viele Menschen und die wollen wir ja auch irgendwie erreichen, gerade mit so Service-Themen. Ich glaube auch, dass Kinder von so einer leichteren Sprache hier und da profitieren können, einfach, wenn es weniger kompliziert aufbereitet ist. Und wenn sie dann doch in die Tiefe steigen wollen, geht das ja trotzdem. Aber oft gibt es halt nur dieses eine Angebot und da müssen wir weg von.
Laura Meyer: Was mir tatsächlich aufgefallen ist bei dieser Sache ist, dass wir überlegt haben, ob wir die Zusammenfassung vielleicht als Projekt mal in leichterer Sprache, in extra für Kinder und so weiter anbieten wollen. Und dann haben wir aber gemerkt und auch viel diskutiert, dass die Kinder das gar nicht brauchen. Die kennen sich größtenteils so gut aus, gerade bei so kurzen Videos wie Zusammenfassungen, bei Dokus und so ist das glaube ich noch mal ein anderes Thema. Aber wenn es um Fußball Zusammenfassungen geht, dann kennen die jeden Namen. Die brauchen das nicht irgendwie vereinfacht oder erklärt. Die kennen auch jeden Trick. Die kennen auch jede Art, wie man spielen kann. Die sind da so nerdy teilweise drin, dass man das gar nicht so sehr vereinfachen muss oder, dass man da dann vielleicht die Hemmschwelle viel zu niedrig setzen würde.
Francois Duchateau: Ich glaube, man kennt das ja selber auch bei Kindern oder als man selber Kind war: Wenn man irgendwie Teenie ist und da kommen irgendwie Sachen so extra kindlich aufbereitet. Das ist dann auch sehr unsexy. Man will ja auch gefordert werden. Du hast total recht, Laura. Gerade so die Kids und Jugendlichen, auch jetzt im Umgang mit euch, den Kids, die ihr dann zu den Programmaktionen mitgebracht habt, die waren so tief im Thema. Das hat uns auch noch mal dafür geschärft, zu sagen, ja, Kinder brauchen vielleicht eine eigene Art der Präsentation, aber die will man auch echt nicht unterfordern. Und die haben wirklich noch diese Leidenschaft, sich wirklich in ihre großen Themen so reinzuarbeiten. Die sind da so tief drin. Die kennen sich teilweise besser aus als ich.
Laura Meyer: Schöne Anekdote dazu ist, ich war beim Skispringen mit dem Gewinnerkind und wir sind in das Hotel gegangen, wo wir übernachtet haben, und dort haben auch die Skispringer übernachtet. Und da ist uns jemand in so Badeschlappen mit einer Badehose und einem Handtuch umgehängt entgegengekommen und der Junge guckt mich an und sagt „Hey, das ist doch der und der, der hat das und das gewonnen und der ist das letzte Mal so und so weit gesprungen“. Und ich stand da und war so, okay ich unterscheide die anhand ihrer Anzugfarben, ich hätte den nie in meinem ganzen Leben erkannt und er kannte jeden einzelnen Springer und wusste alle Hintergrundinformationen darüber. Das war Wahnsinn, das war absoluter Wahnsinn.
Francois Duchateau: Ich fand auch, der Hannawald, der war auch sehr baff, als sie gemeinsam produziert haben, oder, Laura? Da kommt da ein Kind und da unterschätzt man Kinder dann, weil es einfach Kinder sind und er hatte richtig viel Ahnung, und ich glaube, das hat ihn auch sehr, sehr baff gemacht.
Laura Meyer: Der Sven Hannawald hat auch danach gepostet, dass das ein absolutes Jahreshighlight für ihn war. Das fand ich ganz süß.
Inka Kiwit: Aber dann sind wir ja schon mittendrin in den Highlights und Programmaktionen. Was war denn euer bisheriges absolutes Highlight der Kooperation?
Francois Duchateau: Also ich fand das Skispringen, was du gerade angesprochen hast, Laura, das war so das erste Mal, dass wir über wir schauen, was an bestehendem Material und Content da ist und was passt und dann versuchen jetzt mal beide Marken in die Sichtbarkeit zu bringen, in die Interaktion, eine Aktion on top zu machen gegangen sind. Und die Idee fand ich total toll, dass man Kinder mit ins Programm nimmt, auch in die Sportschau. Aber das war so eine Ebene, dass wir diese KiKA-Sportschau, digital und Mediathek und ins Lineare, ja echt verheiratet haben, das war echt so eine Art Fusion für alle und das hat das echt auf ein neues Level gebracht, deswegen fand ich das immer so besonders.
Inka Kiwit: Das heißt, ein Kind konnte sich bewerben, um mit Sven Hannawald gemeinsam zu kommentieren?
Laura Meyer: Korrekt. Genau, also es wurden Videos eingeschickt, die Kinder hatten zur Auswahl verschiedene Clips, in denen sie sehen konnten, wie jemand springt, also einen Skisprung. Den mussten sie dann aber selber kommentieren und das haben sie dann eingesendet. Das konnten wir teilweise auch dann im Programm schon zeigen. Und ich habe 250 Einsendungen, also 250 Videos von Kindern, die mitgemacht haben, habe ich mir angeguckt und wir hatten dann am Ende, ein paar, die in die engere Auswahl gekommen sind, wo wir gesagt haben, die wirken, als hätten sie den Mumm auch quasi live zu sprechen. Dann haben wir noch ein kleines Casting gemacht und genau so geht es jetzt auch weiter. Also bei der nächsten Tour de France gibt es jetzt auch wieder eine Kommentier-Aktion, die ist zeitgleich mit der Frauen-EURO. Wir müssen da auch immer so ein bisschen gucken. Du hattest ja eben gefragt, wie wir die Aktionen auswählen. Bei uns ist das natürlich auch wichtig zu gucken, dass wir da keine andere Aktion haben und dass wir die Kinder nicht überfordern mit irgendwelchen Aufrufen. Also wir müssen das immer relativ genau koordinieren, weil wir teilweise eben auch bei beispielsweise „Schloss Einstein“ oder anderen Formaten eben irgendwie Mitmach-Aktionen haben oder Chatangebote oder so. Da gucken wir dann immer sehr, sehr genau und das ist auf jeden Fall auch ein Faktor, nach dem wir auswählen, welche Aktionen wir mitmachen und leisten können und wo wir sagen müssen, okay, in dem Zeitraum ist gerade was anderes.
Francois Duchateau: Wir würden auch gerne bei den Männern beim Fußball sowas mal anbieten, aber die spielen immer so spät und das ist jetzt auch so ein bisschen natürlich schade bei den Frauen, dass sie natürlich jetzt auch sowohl mal um sechs bzw. am Abend spielen und einmal auch dann, wenn Bettzeit ist. Also das ist natürlich auch schade für die Kids, dass gerade Sport, wenn der kommerzialisiert wird, dass der natürlich dann, ja, sagen wir, die nicht so familienfreundlichen Anschlusszeiten kriegt. Das ist auch etwas, was man echt berücksichtigen muss, und deswegen gibt es ja die Zusammenfassung am nächsten Morgen.
Laura Meyer: Da hast du mir einen guten Ball zugespielt, Francois, denn mein Highlight ist auf jeden Fall, dass wir ein Frauenfußballspiel für Kinder und Erwachsene quasi parallel übertragen haben. Also wir hatten auf KiKA, das war das erste Mal, dass wir auch das lineare KiKA-Programm quasi mitgenommen haben. Wir hatten KiKA-Kinderkommentatoren und Kinderreporter für genau dieses Spiel und zeitgleich lief es dann eben für Erwachsene in der ARD mit Cross-Verweisen und in der ARD-Mediathek konnte man quasi auch hin und her switchen mit einem Drücker, da haben Francois und ich ordentlich rumorganisiert, dass das alles funktioniert. Genau, und das war dann quasi auch der erste große Schritt, wo wir dann im linearen getestet haben, wie das angenommen wird und das war auf jeden Fall ein fetter Aufschlag. Da nochmal vielen Dank an Marco, Marco hat da ganz viel organisiert. Und da war eben auch das Problem, wir haben es zwei Jahre lang versucht umzusetzen und wir haben kein Spiel gefunden, wo es von den Gegebenheiten her gepasst hätte, weil eben die Anstoßzeiten so spät waren. Und dass wir das Spiel dann bekommen haben, war eigentlich auch großes Glück. Und da war es dann auf einmal mit dem Vorlauf, da haben wir alle angefangen zu schwitzen, weil wir dachten, oh Gott, das ist ja schon bald. Es hat zum Glück alles wunderbar funktioniert und war eine ganz, ganz tolle Aktion, die auch durch die Schlagzeilen gegangen ist und ganz viel tolles Feedback bekommen hat. Aber trotzdem ist das immer so ein Riesen Act, aber wir wissen jetzt, dass wir es können und möchten das gerne weitermachen.
Inka Kiwit: Zurecht.
Francois Duchateau: Aber man ist da auch echt schlauer danach. Was ich interessant finde, ich merke es bei meinen eigenen Kindern. Ich habe einen großen Teenie und einen Sechsjährigen. Wenn wir zum Beispiel zusammen „Die Maus“ schauen, die Kinder hören ganz anders hin, wenn ein Kind denen was erzählt. Es ist sehr, sehr spannend zu beobachten. Da kann natürlich noch so ein toller, fähiger, spannender Kommentator sein. Wenn ein Kind die anredet, die hören denen ganz anders zu und das habe ich auch in den Reaktionen zu diesem Livestream gemerkt. Das ging gar nicht so um einfach oder schwieriger oder taktischer oder nicht taktischer, sondern die trauen sich alles zu fragen. Da ist es einfach so eine andere Augenhöhe und das hat schon seine Berechtigung, so ein Angebot.
Inka Kiwit: Ja, total. Laura, du hast es gesagt, ihr habt da ganz eng mit der „KiKA LIVE“-Redaktion und auch mit dem Kollegen Marco Thielemann zusammengearbeitet. Das war auch mein absolut persönliches Highlight. Das gab's ja auch noch nie. Ich war komplett Fan. Und das ist ja so, die Kinder, die arbeiten dann wirklich mit den Erwachsenen-Rollen zusammen, mit der Kommentatorin Stephanie Baczyk zum Beispiel, die das Spiel auch kommentiert hat. Und die hat uns eine Sprachnachricht geschickt, wie sie das denn erlebt hat, mit Niklas, der übrigens zwölf Jahre alt ist, gemeinsam zu kommentieren.
Stephanie Baczyk: Niklas, der hat sofort gebrannt für die Sache. Wir hatten ein Vorgespräch, er durfte alle seine Fragen stellen. Ich habe ihn begleitet am Tag des Spiels, direkt vor dem Spiel. Zwischendurch war er echt mal angespannt und hat gesagt „Boah, ich bin so nervös“. Und dann meinte ich, komm, pack diese Nervosität ein und bring sie raus nach vorne und wandle sie um in positive Energie. Und dann hat er sich komplett darauf eingelassen. Es war ganz spannend, sich da so ranzutasten gemeinsam, weil ich mir vorgenommen hatte, ihn einfach immer nur ein bisschen anzustupsen und zu begleiten. Und ich glaube, das haben wir ganz gut hinbekommen. Und es war so schön zu sehen, dass er von Minute zu Minute gewachsen ist. Er ist in diesem Job, den er ja irgendwann mal machen möchte, komplett aufgegangen. Auf einmal hat er nur noch analysiert und zur Pause meinte ich, Mensch, mach mal genau so weiter. Und ja, es war ganz toll zu sehen, diese kindliche Begeisterung, die ja irgendwo auch noch da gewesen ist, zusammen mit der Freude und auch der Traurigkeit am Ende, dass es dann vorbei gewesen ist. Und ich muss sagen, dieser Tag, der hallt bei mir noch ganz, ganz doll nach. Auch Wochen später denke ich noch darüber nach und werde emotional. Und ich glaube, dass ich auch immer noch etwas mitnehme für meinen Job, neben diesem journalistischen Ansatz, nämlich einfach diese Freude, dieses Dasein, sich mal wieder in den Kopf zu rufen, dass man Dinge nicht einfach zu ernst nehmen sollte, sondern gerade in dem Beruf auch mal ein bisschen freier sein darf.
Inka Kiwit: Ich hab euch lächeln gesehen.
Laura Meyer: Gänsehaut.
Francois Duchateau: Ja, ich fand das total schön, da den Austausch oder auch so, was sie dann auch bei Insta gepostet hat und so, dass man einfach selber nochmal dran erinnert wird, wie man sich für Sachen als Kind und Jugendlicher begeistert hat und warum man einen bestimmten Beruf wählen wollte oder wie man so gewisse Events geschaut hat und ja, das hat mich auch sehr berührt.
Inka Kiwit: Laura, du warst ja bei einigen Events vor Ort, richtig?
Laura Meyer: Ja, genau.
Inka Kiwit: Wir haben es jetzt gerade schon von Stephanie gehört, die Kinder übernehmen die Erwachsenen-Rollen. Wie war denn das bei den anderen Events? Wie haben das die anderen Teams, Reporter*innen, Kamerateams erlebt, dass plötzlich Kinder ja fast schon ihren Job mit übernehmen und mitmachen?
Laura Meyer: Es hat wunderbar funktioniert. Es hat alle sofort zum Lächeln gebracht. Also man merkt direkt, wenn so ein begeistertes Kind da reinkommt, dann sind alle auf einmal ein bisschen lockerer und vergessen vielleicht auch diesen harten Stress, der bei einem Live-Event natürlich schon auch vorherrscht. Also das hat die Stimmung beispielsweise beim Skispringen so aufgelockert, die Moderator*innen haben sich gefreut wie Sau. Das Kind durfte in den Ü-Wagen reinschauen. Jeder wollte dem Kind noch irgendwas mitgeben, irgendwas zeigen. Hat sich da noch mal quasi extra Mühe gegeben. Und wenn man dann gute Kinder quasi auch dabei hat, die sich auch auskennen und die auch keck sind, dann funktioniert das erst recht. Also ich glaube, da waren alle sehr begeistert. Und der Maxi hat sogar in der Ankündigung, dass er dann mitkommentiert, hat er zu Sven Hannawald vor der Kamera live gesagt „Ja, und gleich bist du deinen Job los“. Und dann sind die in die Kabine gegangen. Und da denkt man sich dann auch so, boah Junge, so abgebrüht wäre ich auch gerne mit 13 Jahren gewesen. Und da haben dann, es haben sich alle totgelacht, die im Hintergrund standen, die Kameraleute, es hat die Stimmung einfach so aufgelockert. Irre.
Inka Kiwit: Ja, das heißt, Sport ist ein besonders geeignetes Thema, um Kinder für Medien zu begeistern, um auch gesellschaftliche Themen aufzugreifen, Laura?
Laura Meyer: Absolut, Punkt.
Francois Duchateau: Das sehen wir einfach hier auch bei diesen Groß-Events, Fußball, Olympische Spiele, Wintersport oder sonstige Groß-Ereignisse. Es ist so ein Lagerfeuer, das ist noch dieses Klassische, das hatten wir ja auch bei der EM, da war natürlich auch die Zeit, wo wenig andere Nachrichten waren. Die Leute haben abends zusammen Fußball geschaut, Leute standen auf einmal vor der Leinwand, die sonst nichts miteinander zu tun haben. Einfach, das hat echt was Verbindendes. Und das wollen wir natürlich, dass wir auch mit den Events Leute zusammenführen und für unsere Angebote begeistern, denen auch ein bisschen zeigen, was wir links und rechts machen, damit sie natürlich dranbleiben. Aber dieser Sport, der hat diese Verbindung.
Inka Kiwit: Und mit den Sportangeboten erreichen wir auch Kinder, die sonst nicht zu KiKA finden würden. Würdet ihr das unterstreichen?
Laura Meyer: Ja. Also die Zuschriften, die ich da bekomme, ich lese die Mails ja alle mit den Videos auch, das sind ganz oft irgendwie Eltern, die beispielsweise in der Tour de France das gesehen haben, wo die Kinder sonst vielleicht nicht KiKA gucken, die da aber an die Marke herangeführt wurden, was natürlich total schön ist. Das wird oft in den Mails berichtet und auch sonst kriegt man sehr viel positives Feedback. Beispielsweise hat mich eine Mail erreicht bei der Tour de France-Aktion 2023, da hat ein Vater geschrieben, hey, unsere Kinder, die streiten sich sonst den ganzen Tag und jetzt waren die zwei Tage verschwunden und haben ein Video für euch gedreht, das wollte ich euch nur kurz mitteilen. Also auch solche Mails bekommt man dann und man merkt eben, man führt sie an die Marke heran, sie haben Lust da mitzumachen und sie fühlen sich auch wahnsinnig geehrt, wenn sie dann eben in der Tour de France live gezeigt werden oder bei der Vierschanzentournee irgendwie in dem Zusammenfassungsvideo sind. Das ist für die das Größte. Also da werden dann private Public Viewings organisiert, damit die Kinder da gesehen werden können. Das ist absolut irre.
Inka Kiwit: Aber du hast ja gerade gesagt, mitmachen, diese Teilhabe, Partizipation, das ist ja einfach unsere KiKA-DNA, das ist zentraler Bestandteil bei uns. Gehe gerne noch mal darauf ein, warum ist Partizipation bei unseren Angeboten gerade im Sportbereich so wichtig?
Laura Meyer: Damit die Kinder ernst genommen werden, damit es nicht immer nur um Erwachsene geht, sondern die Kinder sollen bei diesen Sportereignissen an die Hand genommen werden und es soll gezeigt werden, sie sind auch Teil davon, auch wenn sie noch jung sind und vielleicht noch nicht mitspielen können in der Nationalmannschaft. Aber es ist vielleicht ihr großer Traum. Und wenn sie dann von uns ernst genommen werden und eine Möglichkeit bekommen, irgendwie teilzuhaben, wertgeschätzt werden, indem ihr Video gezeigt wird, und vielleicht gewinnen sie dann sogar das Kommentieren. Es ist absolut notwendig, sie da mitzunehmen und ihnen zu zeigen, dass sie beim Sport mit KiKA und mit der Sportschau eine Handreichung bekommen, dabei zu sein.
Inka Kiwit: Und wenn wir jetzt von Public Value sprechen, Francois, was ist da für dich oder für euch, also für uns alle, der gesellschaftliche Mehrwert dieser Zusammenarbeit?
Francois Duchateau: Sport verbindet sehr, sehr viele Menschen, das sehen wir ja aktiv auch im Vereinsleben, dass da Jugendliche auf einmal miteinander in einer Mannschaft zusammenkommen. Der eine kommt aus einem Stadtteil mit sozialen Schwierigkeiten, der andere nicht, der andere spricht Deutsch, der andere nicht und die kommen auf einmal zusammen und machen was zusammen und lernen sich auf einmal kennen. Also Sport ist super wichtig, gerade auch im jungen Alter, verbindet da die Leute enorm, da kann man auch Menschen mitnehmen und auch unsere Angebote sollen möglichst viele mitnehmen und deswegen arbeiten wir auch sehr daran, dass unsere Angebote barrierefreier werden, und das unterscheidet uns doch enorm auch von den privaten Medien. Wir hatten zuletzt, kann ich mal erzählen, das fand ich interessant, da hatten wir jemanden mit einer Sehbehinderung zu Gast in unserer Kritikschalte, der hat mal unsere Sportschau-Angebote vom Wochenende, alle möglichen Ausspielwege näher unter die Lupe genommen und uns auf den Weg gegeben, wie das denn so ist, wie das Konsumieren für ihn ist. Und er hat uns mitgegeben, dass das schon sehr, sehr gut ist, was wir machen. Einfach alleine diese Werbefreiheit, die da ist, die stört die Screenreader nicht. Dass wir überhaupt das so mitdenken, dass wir auch beim Seitendesign, wie die Textgrößen sind, also da machen wir eigentlich schon viel richtig, ich hätte tatsächlich auch gedacht, dass wir noch viel mehr machen müssen. Also hatten schon ein gutes Zwischenzeugnis und gerade da wollen wir jetzt demnächst noch viel mehr drauf eingehen und das verbessern, also wirklich alle mitnehmen und nicht nur Männer, Männersport oder auch sprachlich müssen wir schauen, ob wir Leuten irgendwie Zugang geben können. Und ich finde es sehr, sehr schön, dass wir da an der ARD sehr, sehr viele Initiativen haben, wir sind eine Redaktion, die jetzt im Textbereich so Barrierefreiheit stärken möchten. Ich weiß, dass die Kollegen von der Tagesschau, die suchen eher so ein Video, wollen mehr Videoangebote machen, also ich finde es schön, dass es im Haus sehr, sehr viele Bereiche gibt, die sich mit dem Thema auseinandersetzen.
Inka Kiwit: Ja, und du hast es ja auch vorhin schon gesagt, es ist der Lagerfeuer-Moment, dieses Gemeinschaftserlebnis, was einfach verbindet.
Laura Meyer: Genau, das funktioniert auch bei den Kindern natürlich wahnsinnig gut. Viele Kinder machen Vereinssport, Sport ist immer ein Gespräch wert auf dem Schulhof und so weiter. Und wenn da ein Kind von der KiKA-Aktion erzählt, die es da gibt im Rahmen der Sportschau, dann kriegt das auf einmal einen Gesprächswert und wir kuratieren unsere Angebote natürlich dann auch so, dass wir zu den Themen weitere KiKA-Inhalte bereitstellen. Also es gibt dann eben nicht nur die Aktion, sondern wir zeigen, wir haben hier auch noch eine coole Serie zu dem Thema oder eine Doku oder genau und dann holen wir sie quasi in unseren Kosmos und das sind eben auch Berührungspunkte und Schnittstellen, die sonst vielleicht so gar nicht zustande gekommen wären.
Francois Duchateau: Und was man so bei Olympia oder der Fußball-WM sieht, auf einmal sind ja nicht nur alle Erwachsenen on fire sondern auch die Kinder. Man hat so ein großes gesellschaftliches Event, wo sich auch generationenübergreifend alles vor dem Fernseher tummelt oder vor die iPads und das ist echt was Verbindendes.
Laura Meyer: Genau, die Aktionen haben auch bei den Erwachsenen beispielsweise einen hohen Gesprächswert. Also nicht nur, dass sie die Bewerbung in der Sportschau und so weiter dann mitbekommen und das vielleicht an Kinder in dem Alter, die sie kennen, weiterleiten, sondern eben auch, dass sie es sich angucken, weil sie es lustig und erfrischend finden. Also auch da kriegt man immer mal Feedback, wo gesagt wird, das hab ich mir total gerne angeguckt, von einer 50-jährigen Person quasi. Also es erreicht sehr viele und das verbindet sehr.
Inka Kiwit: Der Sportsommer 2025, der ist ja schon in vollem Gange. Laura, was ist konkret geplant? Was erwartet uns?
Laura Meyer: Wir sind mittendrin. Also gerade läuft ja die Tour de France, da habe ich ja schon erwähnt, wir haben jetzt so eine Mitmach-Aktion. Dieses Jahr ist das Jahr des Kommentierens könnte man sagen. Wir haben gemerkt, dass die Kinder das Kommentieren wahnsinnig lieben, das haben wir beim Wintersport getestet, dann haben wir es beim Deutschland-Schottland-Frauenspiel nochmal gesehen, wie gut das funktioniert. Und dann haben wir gesagt, gut, dann machen wir das beim Radsport jetzt auch. Da gibt es auf kika.de drei Clips, die kommentiert werden können und die werden dann auch live in der Tour de France gezeigt und dann werden wir gucken, dass wir am 23.8. ein Kind zum Kommentieren mit zur Deutschland-Tour nach Kassel schicken. Da wird es dann also ernst. Genau, da darf das Kind dann zeigen, was es kann. Da freuen wir uns schon riesig drauf. Gleichzeitig haben wir natürlich zur EM aktuell auch super viele Inhalte, wir haben viel von der Sportschau übernommen, wir haben generell viele Kinderinhalte aus den LRAs (Landesrundfunkanstalten) bekommen, die wir bündeln und auch vom ZDF, das bilden wir natürlich alles hübsch ab, damit die da nebeneinanderstehen. Und jeder, der sich für Fußball interessiert oder generell für Sport, wir machen da so einen kleinen Sportsommer, dass da schöne Bündelungen vorhanden sind, auch in der ARD-Mediathek gibt es die dann. Dann geht es natürlich schon Richtung Sportherbst. Ich habe jetzt demnächst noch eine Absprache zu den Finals, da freue ich mich schon drauf, ob wir da vielleicht irgendwas als Quick Wins übernehmen können und dann fangen wir schon an, über den Sportwinter zu sprechen. Also es wird auf jeden Fall nicht langweilig und im Vorfeld der Frauen-EM hatten wir jetzt sogar schon, weil wir ja keine Aktion zeitgleich mit der Tour de France, weil das ja aufeinander gefallen ist, starten können, hatten wir jetzt im Vorfeld sogar noch eine kleine Aktion, da haben wir bei „KiKA LIVE“ Insta Fragen an die Spielerinnen gesammelt von den Kindern und den Eltern und unser Reporter-Kind Dimi, was du dann ja auch kennst, ist nach Herzogenaurach gefahren und hat auf der Pressekonferenz dann stellvertretend diese Kinderfragen gestellt und die wurden dann aufgelöst. Also wir sind da überall mit dabei und am Mitmischen und versuchen, das möglichst nahbar zu machen alles.
Inka Kiwit: Ein vollgepacktes Sportjahr mit großartigen Sportangeboten für Kinder, das uns bevorsteht. Wenn ihr jetzt aber beide mal groß denken würdet zum Abschluss unseres Gesprächs, so richtig groß, unabhängig von Budget und Technik, was wäre eure Traumaktion, die ihr unbedingt mal umsetzen wollen würdet, Sportbereich-Angebote für Kinder?
Laura Meyer: Die KiKA-Sportschau.
Francois Duchateau: Genau, ich würde sagen, am besten gar keine singuläre Aktion, sondern irgendwie so eine Aktion zum Regelbetrieb machen. Wirklich so eine gemeinsame Redaktion, also so wirklich ein Team, was sich wirklich sehr stark damit auseinandersetzt, wie können wir das, was wir dahaben, immer dauerhaft perfekt oder noch darüber hinaus Angebote schaffen. Also da wäre ich sehr, sehr dafür zu haben. Und Feuer und Flamme, das brennt jetzt schon hier in deinen Augen, Laura, ich sehe das.
Laura Meyer: Ja, ich bin absolut mit im Team.
Inka Kiwit: Sagen Francois Duchateau von der ARD-Sportschau und Laura Meyer, Content-Koordinatorin bei KiKA. Lieben Dank euch für das gute Gespräch.
Laura Meyer: Danke dir.
Francois Duchateau: Es hat sehr viel Spaß gemacht.
Inka Kiwit: Die Kooperation zwischen KiKA und der ARD-Sportschau also. Neue Zielgruppenzugänge, Medienkompetenz und Teilhabe stärken und Kinderperspektiven im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sichtbar machen. Ein starkes Beispiel dafür, was möglich ist, wenn Sender ihre Kompetenzen bündeln. Wenn Sie mehr über unsere Formate bei KiKA und den Kinderkanal von ARD und ZDF erfahren möchten, dann hören Sie gerne in eine unserer anderen Folgen der Triff KiKA-Werkstattgespräche rein. Zum Beispiel in der ARD-Audiothek, wir haben es gehört, Teil der Big 5, oder überall dort, wo es Podcasts zu hören gibt. Wenn Sie Fragen, Feedback oder Themenideen haben, dann schreiben Sie uns gerne. Wir freuen uns auf Ihre Nachrichten. Oder Sie besuchen uns auf unserem KiKA-Kommunikationsportal unter kommunikation.kika.de, wo es übrigens auch alle unsere Transkripte der Folgen zum Nachlesen gibt. Also, bis zur nächsten Folge. Machen Sie es gut.
Zuletzt geändert am [ 25.07.2025 ]