6. Oktober 2017
Audiovisuelle Diversität im Kinderfernsehen
Dr. Maria Furtwängler, Prof. Dr. Karola Wille und Michael Stumpf im Austausch mit Forschern und Formatverantwortlichen
Im Kinderfernsehen erklären Männer die Welt. Zumindest, wenn man den Anteil der Moderatoren (zwei Drittel*) im Verhältnis zu ihren Mitstreiterinnen vergleicht (ein Drittel*). Das ist das Ergebnis der Studie „Audiovisuelle Diversität – Geschlechterdarstellung in Film und Fernsehen in Deutschland“ der MaLisa-Stiftung, die in diesem Sommer veröffentlicht wurde. Die daraus abgeleiteten Erkenntnisse wurden heute mit TV-Verantwortlichen des Kinderkanals von ARD und ZDF diskutiert.
„Die Bilder, die wir sehen und im Kopf haben, sind sehr wichtig. Denn sie sind unendlich zäh und werden sehr früh gesetzt“, so die Initiatorin der Studie und Gründerin der MaLisa-Stiftung, Dr. Maria Furtwängler: „Ich freue mich, dass wir mit der Studie eine wichtige Diskussion gerade auch im Kinderfernsehen anstoßen konnten. Damit dies keine Eintagsfliege wird, müssen jetzt alle Beteiligten am Ball bleiben.“
Im Landesfunkhaus Thüringen kamen heute die wissenschaftliche Leiterin der Studie, Prof. Dr. Elizabeth Prommer von der Universität Rostock und Dr. Maria Furtwängler mit der ARD-Vorsitzenden Prof. Dr. Karola Wille, KiKA-Programmgeschäftsführer Michael Stumpf und Formatverantwortlichen des Kinderkanals von ARD und ZDF zu einem internen Austausch zusammen. Ziel war es, mögliche und sinnvolle Handlungsbedarfe abzuleiten und Kernerkenntnisse in zukünftige Programmentwicklungen von KiKA einfließen zu lassen.
Laut der Studienergebnisse entspricht das Verhältnis männlicher Hauptakteure zu Protagnistinnen im deutschen Kinderfernsehen allgemein 1:3. Anders bei KiKA, hier ist das Verhältnis 1:2. Dieser Unterschied erklärt sich unter anderem durch den höheren Anteil an Eigenproduktionen.
Im Juli dieses Jahres präsentierte Dr. Maria Furtwängler Ergebnisse der Studie, die eine Forschungsgruppe der Universität Rostock auf Initiative der Schauspielerin durchgeführt hatte. Neben Furtwänglers Stiftung MaLisa haben sich die vier großen Sendergruppen ARD, ZDF, ProSiebenSat.1 und RTL an der Förderung der Studie beteiligt.
Zuletzt geändert am [ 06.10.2017 ]