Partizipation

Mitmachen, Mitentscheiden, Mitwirken

Fast 700 Kinder aus ganz Deutschland hatten sich beworben, um sich mit ihren Wünschen, Gedanken und Ideen beim Kinderredaktionsrat von KiKA einzubringen. Die Wahl fiel auf Amaya (10) aus Bayern, Rosalie (12) aus Mecklenburg-Vorpommern, Jasper aus Niedersachsen (12) sowie auf Mavie (12) und Quentin (12), beide aus Nordrhein-Westfalen. Hier sprechen sie über Teilhabe, über Mitbestimmung, über Ideen und vor allem ihre Wünsche, wenn es um Mitgestaltung in unserer Welt geht.

Wir werden oft unterschätzt

„Wir werden oft unterschätzt oder es wird halt immer gesagt: Du bist ein Kind, das schaffst du nicht, gerade in der Politik. Ich finde auch, man sollte schon ab 16 wählen. Das ist ja gerade in der Politik eine Sache, wo man mitbestimmen könnte. Und wenn es dieses Angebot gäbe, dass ich schon ab 16 wählen könnte, würde ich es auch machen“, sagt Rosalie. „Vor allem bei der Politik werden wir Kinder bei bestimmten Entscheidungen oft gar nicht gefragt, was unsere Meinung dazu ist“, stimmt Jasper ihr zu.

In der Schule sollte man noch mehr mitbestimmen können

„Ich fühle mich meistens schon ernst genommen“, sagt Mavie. „Also von den meisten Erwachsenen zumindest. Aber von Lehrern oft nicht so sehr. Ich finde, in der Schule sollte man noch mehr mitbestimmen können. Beispielsweise beim Lehrplan, also nicht direkt beim Lehrplan, aber schon so ein bisschen, was wir im Unterricht behandeln. Dass das nicht immer irgendwelche Erwachsenen entscheiden, sondern wir Kinder da auch mal ein bisschen mehr gefragt werden.“

„Ich finde, dass man viel mehr über das Plastikproblem in den Meeren sprechen sollte. Es ist halt wirklich extrem.“

Grundgesetz und Kinderrechte sollen eins werden

„Also, natürlich hat man den Wunsch und die Vorstellung von so einem Utopia, sage ich mal, wo einfach fliegende Autos rumschwirren und so alles perfekt ist“, sagt Quentin auf die Frage, was er sich für die Zukunft wünscht. „Aber als etwas, das auch, vielleicht sogar noch in der nahen Zukunft verwirklichbar ist, kann ich mir gleiche Rechte vorstellen. Dass auch Kinder ganz ähnlich wie Erwachsene behandelt werden. Also natürlich verlange ich jetzt keine politische Macht, weil wir sind noch zu jung dafür, aber dass das Grundgesetz und die Kinderrechte bisschen eher eins werden. Ich kann mir auch vorstellen, dass einfach viel mehr Frieden in der Welt ist.“

Gleiche Rechte für alle Menschen

„Ich würde mir in der Zukunft wünschen, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben, egal, ob sie alt oder jung sind, welche Hautfarbe sie haben oder welche Herkunft“, sagt Amaya. „Wir sind ja alle Menschen und sollten genau die gleichen Rechte haben wie alle anderen und sollten genauso behandelt werden. Es kann ja nicht einfach sein, dass in der Schule jemand geärgert wird, nur weil er dunkle Haut hat.“

Wir sollten uns als Weltbürger betrachten und mehr zusammenarbeiten

„Ich würde mir wünschen, dass wir vor allem in so reichen Ländern wie Deutschland weniger egoistisch sind und uns auch andere Länder angucken“, sagt Rosalie. „Beispielsweise jammern wir jetzt rum, dass die Benzinpreise teurer werden, wo Menschen in anderen Ländern sich nicht mehr ihr Essen leisten können. Wir sollten uns nicht so sehr als Bürger von Deutschland, sondern als Weltbürger betrachten und mehr miteinander zusammenarbeiten.“

Warum fühlt sich niemand für den Müll in den Ozeanen verantwortlich

„Ich finde, dass man viel mehr über das Plastikproblem in den Meeren sprechen sollte. Es ist halt wirklich extrem“, erklärt Mavie. „Es gibt in den Ozeanen Müllinseln, die sind größer als Deutschland, und es fühlt sich keiner dafür verantwortlich. Es treibt von einem Meer zum nächsten und oft gehören die Meere keinem wirklichen Land an, weshalb keiner etwas dagegen unternimmt. Und da finde ich, sollte man auf jeden Fall öfter darüber sprechen.“

Auf mehr Nachhaltigkeit achten und Klimawandel stoppen

„Also man sollte mehr auf Nachhaltigkeit achten“, sagt Jasper. „Und dass zum Beispiel der Klimawandel weniger wird. Und dass man so moderne Technologien wie Digitalisierung und so nutzt, weil man redet ja immer davon. Aber es wird dann am Ende nicht gemacht.“

Bessere Haltungsformen für Tiere

Rosalie findet: „Es sollte mehr Tierrechte geben, oder allein, dass die Haltungsform eins und zwei einfach abgescha!t werden. Denn die ganzen Konzerne verdienen einfach nur durch das Leid der Tiere Massen an Geld. Wir sollten auch einfach mehr die Biobauern unterstützen, anstatt immer diese Riesenkonzerne.“

Abholzung der Regenwälder stoppen

„Was nicht warten kann, ist, dass die Regenwälder abgeholzt werden“, sagt Amaya. „So verlieren nämlich viele Tiere ihren Lebensraum; also die Bäume und Tiere sind ja auch eigentlich sehr wichtig für uns. Und wenn wir immer weiter den ganzen Regenwald abholzen, sind wir auch verantwortlich, wenn die Welt auch immer schlimmer wird.“

Inklusion fördern, Tabuthemen ansprechen und Hilfe bieten

Das wünschen sich Quentin und Rosalie. „Ich würde mich mehr auf Inklusion fokussieren. Ich würde aber schon sagen, es ist ein Thema, woran gearbeitet wird“, so Quentin. „Es gibt auch Themen wie Bettnässen, die von der Gesellschaft einfach nicht angesprochen werden“, sagt Rosalie. „Oder zum Beispiel Gewalt gegen Kinder, oder wenn man drogensüchtige Eltern hat. Diese Probleme gibt es ja wohl massenhaft. Hierzu muss es Tipps geben, was man machen sollte und dass man sich hierfür Hilfe suchen sollte. Und es muss mehr aufgeklärt werden, dass es nicht die Schuld des Kindes ist. Nicht das Kind hat Fehler gemacht, sondern die Eltern.“