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Transkript zu Episode 6: "Ich würde mir wünschen, dass es vielfältige Vorbilder gibt auf dem Bildschirm"
"Mir wurden ja auch als junge Person mit Behinderung viele Türen geöffnet. Und es musste einfach diese Menschen geben, die sich das vorstellen konnten," sagt Judyta Smykowski im Gespräch mit Host Ann-Kathrin Canjé.
Judyta Smykowski: Häufig höre ich den Satz: Ja, in meiner Familie gibt es jemanden, der behindert ist. Oder ich bin mit jemandem aufgewachsen, oder ich kenne jemanden. Und diese Menschen sind dann eben die allies, die Verbündeten, die diesen Blick haben, die Barrierefreiheit auch verstehen und mitdenken. Und da würde ich mir wünschen, dass wir irgendwie alle dieses Wissen auch mehr hätten. Und dass es breiter getragen würde in die Gesellschaft rein.
[Intro] „Generation Alpha – Der KiKA-Podcast“
Ann-Kathrin Canjé: Und da sind wir jetzt auch schon mittendrin in einer neuen Podcast-Folge. Mein Name ist Ann-Kathrin Canjé. Ich bin Kulturjournalistin und freue mich, dass ich sie heute durch diese Folge begleiten darf. Wir widmen uns in diesem Podcast den Themen, die die Generation Alpha, also die Kinder, die nach 2010 geboren sind, beschäftigt und beschäftigen wird. Wir nehmen uns in dieser Folge Zeit für das Thema Barrierefreiheit und Chancengleichheit. In Deutschland leben rund 10,4 Millionen Menschen mit einer Behinderung und mehr als 100.000. Kinder im Alter zwischen vier und 15 Jahren haben eine Behinderung. Wie oft kommen Menschen mit Behinderungen in den Medien eigentlich vor und vor allem, wie werden sie dargestellt? Wie haben behinderte Menschen selbst Teil in Redaktionen, in Produktionen? Und wie steht es um einen barrierefreien Zugang zu Medien? Was die Generation Alpha da an gesellschaftlichen und medialen Veränderungsbedarf braucht, darüber spreche ich heute mit meiner Gästin Judyta Smykowski. Sie ist Journalistin, schreibt für verschiedene Medien wie die TAZ, ist aktiv bei dem Verein SOZIALHELD*INNEN und dem Projekt „Leidmedien“. Da ist sie Leiterin des Online-Magazins „Die Neue Norm“ und setzt sich für Themen rund um Barrierefreiheit, Inklusion und inklusiven Feminismus im Medienbereich ein. Aber erstmal hören wir jetzt eine von vielen spannenden Visionen, die sie für die Generation Alpha mitgebracht hat.
Judyta Smykowski: Gerade für die neue Generation, wäre es so schön, wenn man einfach aufwachsen würde in dem Wissen, man kann jederzeit jede Art von Inhalten abrufen in der Version, in der man sie braucht. Eben mit Untertitel zum Beispiel oder mit Gebärdensprache oder mit Audiodeskription.
Ann-Kathrin Canjé: Warum diese Vision wichtig ist, erfahren Sie in dieser Folge mit Judyta Smykowski. Eingestiegen sind wir aber erstmal mit einer Reise in die Zukunft. Hallo Judyta Smykowski, ich freue mich sehr, dass sie heute dabei sind.
Judyta Smykowski: Hallo, ich mich auch.
Ann-Kathrin Canjé: Bevor wir jetzt reinstarten, möchte ich eine kleine Zukunftsreise mit ihnen wagen. Und zwar in 25 Jahre ferne Zukunft. Welches journalistische Medium oder welche journalistische Plattform würden Sie denn noch in 25 Jahren nutzen? Und warum?
Judyta Smykowski: Ich denke das Radio. weil das ist einfach eine Handbewegung immer entfernt. Morgens nach dem Aufstehen, da höre ich sehr gerne den Deutschlandfunk. Und abends, wenn ich nicht komplett anders mein Leben leben werde in 25 Jahren, gucke ich häufig auch Nachrichten einfach im TV. Also ich bin da noch sehr klassisch unterwegs und das ist auch schon sehr lange so. Also glaube ich, das wird auch noch lange anhalten.
Ann-Kathrin Canjé: Okay, also sehr linear tatsächlich. Das finde ich spannend, hätte ich gar nicht unbedingt erwartet. Aber dann müssten wir dann mal in 25 Jahren schauen, uns den Wecker stellen, gucken, ob die Generation Alpha dann auch noch lineares Radio und Fernsehen kennt. Da bin ich gespannt drauf. Und wir zwei, wir kommen ja aus derselben Generation, der Generation Y, arbeiten beide als Journalistin und haben etwas Ähnliches studiert. Auch mit dem Unterschied, dass ich dabei immer das wirklich große Privileg hatte, in die Uni, ins Theater oder ins Büro gehen zu können, ohne auf Barrieren für mich zu stoßen. Das sah für Sie anders aus, weil Sie einen Rollstuhl fahren, und diese Erfahrung spielen nicht nur, aber auch in ihre publizistische Arbeit rein. Ich habe ja eingangs schon gesagt, etwa bei den SOZIALHELD*INNEN und im Magazin und Podcast „Die Neue Norm“. Da setzen sie sich für Disability Mainstreaming ein. Können Sie mal erzählen, was genau das ist und was Sie da bei „Die Neue Norm“ machen?
Judyta Smykowski: Disability Mainstreaming ist einfach das Phänomen, dass behinderte Menschen überall von Anfang an dabei sind und mitgedacht werden. Und das kann man ja in ganz, ganz vielen verschiedenen Bereichen sehen. Einmal in der Gesellschaft, in neuen Trends, in der Werbung, in der Technologie. Aber auch natürlich so etwas wie Inklusion in der Schule, dass dort behinderte Menschen mitgedacht werden. Also das ist, sozusagen der Anspruch, dass sich wirklich dieses Wissen rein in die Gesellschaft verbreitet, über die Bedürfnisse von behinderten Menschen. Und das wir dann Inklusion, wie sie wirklich gemeint ist, leben können. Und da arbeiten wir unter anderem auch mit „Die Neue Norm“ dran, Geschichten sichtbar zu machen, von Protagonist*innen mit Behinderung. Aber eben auch nicht nur über die Behinderung immer zu sprechen, sondern die Behinderung eben da auch zu platzieren, wo sie stattfinden muss. Also was ich eben schon gesagt habe - in der Gesellschaft. Die Verkehrswende, die inklusiv gestaltet werden muss. Die Umweltpolitik, die Gesellschaftspolitik. Alles muss ja auch mit und durch behinderte Menschen auch mitgestaltet werden. Und dafür setzen wir uns ein.
Ann-Kathrin Canjé: Und warum ist das im Jahr 2022 denn eigentlich immer noch so dringend nötig?
Judyta Smykowski: Na ja, Sie haben es ja eingangs schon gesagt, dass es zehn Prozent Menschen mit Behinderung gibt, in Deutschland. Aber nicht jeder Zehnte oder jede Zehnte in unserem Bekanntenkreis oder im Kolleg*innen-Kreis hat eine Behinderung. Also man kann sich schon fragen: wo sind Sie? Wo sind die behinderten Menschen? Sie finden nicht statt im öffentlichen Leben. Sie finden auch seltener natürlich statt in den Medien. Und in Deutschland ist es einfach noch so, dass wir sehr exklusiv sind, also das Gegenteil eigentlich noch von Inklusion haben. Mit parallelen Strukturen, mit Sonderschulen, mit Behindertenwohnheim, mit Behindertenwerkstätten - also sehr, sehr viele Sonderplätze, wo behinderte Menschen eigentlich leben.
Ann-Kathrin Canjé: So, und wo wir schon beim Thema Inklusion sind, da ist, finde ich, die Gesamtgesellschaft gefragt. Wenn wir über den Umgang mit Menschen mit Behinderung sprechen, sind wir auch schnell beim Thema Behindertenfeindlichkeit und Ableismus. Ableismus ist ein Wort, das immer öfter auftaucht. Aber was heißt das eigentlich? „Leidmedien.de“ erklärt es in etwa so: Ableismus bedeutet, dass Menschen vor allem über ihre Behinderung definiert werden, also die Norm bestimmt. Man geht von einem physisch und psychischen Idealstandard von Menschen aus, dem behinderte Menschen so gar nicht gerecht werden können. Das führt dann oft dazu, dass sie ausgeschlossen oder unsichtbar gemacht werden. Für mich spielt da auch behindertenfeindliche Sprache rein. Ich habe oft das Gefühl, dass in der Gesamtgesellschaft auch noch nicht ganz angekommen ist, zum Beispiel auch bei jungen Menschen, wenn sie fluchen oder jemanden beleidigen wollen und da mal das Wort „behindert“ fällt, wie verletzend und diskriminierend das ist. Also mir ist das auch schon manchmal im eigenen Umfeld begegnet. Ich wollte von Frau Smykowski wissen, wie man die Kinder der Generation Alpha denn dafür sensibilisieren kann, wenn schon in unserer Generation oft nicht verstanden wird, warum manche Begriffe nicht mehr benutzt werden sollten.
Judyta Smykowski: Im besten Fall gibt es einfach behinderte Menschen in ihrer Klasse, von den Kindern. Und dann ist es auch total einleuchtend. Ich hatte auch eine Freundin, die das Wort „behindert“ ständig benutzt hat, quasi als Füllwort. Und als sie mich dann kennengelernt hat, hat sie dann gesagt: Oh ja, das sollte ich wohl nicht benutzen. Und das war so eine natürliche Erkenntnis, einfach von ihr. Und das erleichtert es natürlich, wenn wir einfach natürlicherweise miteinander aufgewachsen, wenn Behinderung einfach auch in Schulbüchern, in Kinderbüchern, in Sendungen vorkommt und auch da nicht immer problematisiert wird. Es ist natürlich auch ein Stück Arbeit, was wir noch vor uns haben. Und wenn das einfach zur Lebensrealität gehört, dann wird das, glaube ich, auch nicht mehr so negativ und abwertend benutzt.
Ann-Kathrin Canjé: Und wenn wir von Darstellungen sprechen, dann auch nicht nur auf der sprachlichen Ebene, sondern natürlich auch, wenn wir jetzt an Medien denken, die eben visuell arbeiten, eben auch auf der Darstellung, beispielsweise im Fernsehen. Und wenn wir da schon sind, wie Medien über behinderte Menschen sprechen und wo und vor allem wie diese repräsentiert sind, da haben sie selbst mal einen Text beim MDR veröffentlicht. Und ich zitiere Sie mal: „Die Berichterstattung über behinderte Menschen fußt seit jeher auf denen in der Gesellschaft weit verbreiteten Blicken auf Behinderung. Besonders häufig gibt es in der Berichterstattung den bemitleidenden oder den bewundernden Blick.“ Welche Blickarten braucht es dann stattdessen?
Judyta Smykowski: Den Eigenblick und den inklusiven Blick. Also das bedeutet: der Eigenblick ist wirklich etwas ganz profanes, dass behinderte Menschen wirklich auch zu Wort kommen in den Berichterstattungen. Wenn es darum geht, um das Thema. Also es ist gerade gar nicht so natürlich, Menschen mit Behinderungen da auch immer wieder zu Wort kommen zu lassen. Eben weil wir nicht mit ihnen im Alltag zu tun haben. Da muss ich auch wieder an die Professionalität von Journalist*innen appellieren und sagen: es ist einfach unser Job, mit den Menschen zu reden.
Ann-Kathrin Canjé: Genau. Und sie zu repräsentieren, würde ich auch sagen. Glauben Sie, die Generation Alpha hatte da mittlerweile mehr auch behinderte Vorbilder, wenn sie beispielsweise Fernsehen schaut?
Judyta Smykowski: Ich denke schon, es gibt mehr und mehr Vorbilder. Allerdings würde ich mir da auch noch vielmehr wünschen, dass sie zum Beispiel nicht in diesen Heldengeschichten dargestellt werden, dass sie da nicht nur aufgrund der Behinderung eben die Heldin sind. Und dass sie es so weit geschafft haben, sondern einfach durch Können und durch Motivation und durch Glück und durch Training zum Beispiel Sänger*innen geworden sind oder Schauspieler*innen. Das würde ich mir wünschen, dass es da so ein bisschen noch differenziert wird. Und was mehr sein könnte, was ich mir sehr, sehr wünsche - das gilt natürlich auch für Frauen - also wenn man die Quizshows anschaut, die natürlich auch junge Menschen gucken und wo auch Vorbilder entstehen. Es ist noch sehr männlich dominiert, sehr nicht-behindert, sehr weiß. Frauen sind da auch sehr, sehr wenig vertreten. Und behinderte Menschen eben auch.
Ann-Kathrin Canjé: Also da auch einfach intersektionaler zu denken. Also, das eben nicht nur getan ist, eine behinderte Person in die Show einzubringen. Genau. Da kommen wir auch gleich noch einmal zu. Auf die Quizshow. Dann möchte ich auf jeden Fall auch noch mal, wenn wir da so über Umgang und Darstellung in den Medien sprechen, auch mal auf die Fiktion schauen. Ich habe früher sehr gerne bei KiKA die Pfefferkörner zum Beispiel geschaut. Und heute sehe ich das auch ein Mädchen, das Rollstuhl fährt, zum Team gehört. Und dann gibt es da auch noch die KiKA-Serie für Vorschulkinder „Alles neu für Lina“. Da habe ich ein paar Folgen angeschaut. Da sitzt ein Vater im Rollstuhl, das wird nicht thematisiert. Der Alltag ist jetzt aus meinem privilegierten Standpunkt authentisch dargestellt, als hätte da vielleicht sogar auch eine Beratung stattgefunden. Aber beim Thema Besetzung, da müssen wir, glaube ich, mal drüber reden. Denn die Schauspieler*innen aus beiden Beispielen, die sind im realen Leben nicht auf einen Rollstuhl angewiesen. Was ich mich da jetzt frage: sehen Sie das trotzdem als Fortschritt, obwohl die Schauspieler*innen selbst keine Behinderung haben?
Judyta Smykowski: Na, ich sehe das aus dem Standpunkt: Wer nimmt da wem den Job weg? Einfach Arbeitsmarktmäßig. Also man kann es einfach heutzutage so machen. Es gibt Schauspieler*innen mit Behinderungen. Die müssen dann kein Rollstuhltraining absolvieren. Die haben, die bringen alles mit. Die bringen ihren Rollstuhl mit, die bringen die Fähigkeiten mit, sie bringen eben aber auch die Perspektive mit, des jahrelang sich durch Barrieren schlingen und da klarzukommen. Und das ist ein ganz, ganz großer Gewinn für ein Drehbuch, da auch immer wieder so ein bisschen den Realitätscheck zu machen, auch wenn wir bei der Fiktion sind. Das ist mir total bewusst, aber eben da in der Fiktion auch unnötigerweise nicht irgendwelche Klischees weiterzuverbreiten. Also wir bieten auch Beratungen an und da geht es manchmal einfach um ein Gespräch von Drehbuchautor*innen mit uns, mit behinderten Menschen, das erste Mal sozusagen. Die dann so ein bisschen den Realitätscheck machen. Also ist das, was ich mich hier gerade ausdenke, trifft das zu? Ist das irgendwie aus dem Leben? Oder ist es total weit hergeholt? Und da muss man manchmal etwas geraderücken und auch ein bisschen aufklären. Und das machen wir aber auch sehr gerne, weil wir eben nicht wollen, dass um 20:15 Uhr da wirklich weiterhin, ja Klischees, weitergetragen werden, die sehr großen Einfluss auf wieder auf unsere Leben haben. Und auch auf unseren Kontakt mit Mitmenschen, also. Das ist manchmal sehr, sehr fatal und auch krass. Und es gibt aber immer mehr Leute, die eben diese Verantwortung auch sehen, sich da etwas auszudenken über Menschen, mit denen sie vielleicht nicht so viel zu tun.
Ann-Kathrin Canjé: Aber wenn wir trotzdem noch mal jetzt auf dieses Beispiel schauen. Denken Sie, ich finde die Frage auch selbst ein bisschen schwierig, aber es ist ja so. Es würde, das haben Sie ja auch gerade gesagt, Schauspieler*innen geben, da würde wahrscheinlich die Recherche länger dauern. Das Casting, was auch immer. Vielleicht. In dem konkreten Fall weiß ich nicht, wie das Casting ablief. Aber trotzdem hatte ich so das Gefühl. Ich bin selbst mit einem Vater aufgewachsen, der auf einen Rollstuhl angewiesen war. Und ich habe mich zum Beispiel in dieser Lina irgendwie wiedererkannt. Aber da geht es ja auch nicht um mich. Ich habe nur gedacht: Boah, wenn mein Vater früher mit mir auch so eine Serie geguckt hätte, das wäre, glaube ich, für den total wichtig gewesen, dass er auch jemanden sieht im Rollstuhl. Und natürlich verstehe ich dann total, dass es trotzdem hunderttausend Mal besser wäre das es auch wirklich authentisch besetzt ist. Aber jetzt einfach nur mal, um die Rolle von Vorbildern oder Repräsentation zu schauen. Denken Sie, dass ist trotzdem wichtiger, als wenn es diese Rolle gar nicht geben würde?
Judyta Smykowski: Also ich finde die Idee gut. Und die Idee, überhaupt erst einmal zu haben, ist leider sehr nicht-selbstverständlich. Also manchmal muss es wirklich klipp und klar im Drehbuch stehen. Wir suchen hier eine behinderte Person mit Down-Syndrom und darauf muss die Drehbuchautor*in ja auch erst mal kommen, dass sich so zu wünschen und vorzustellen. Und dann gibt es noch den anderen Fall, den ich mir auch sehr, sehr wünschen würde. Wenn dann zum Beispiel ein Ahmed oder ein Martin im Drehbuch steht, dass da nicht steht, ob er eine Behinderung hat oder nicht. Aber das Casting ebenso offen ist, dass man die Rolle dann auch mit einer behinderten Person besetzen kann. Also da gibt es zwei Wege. Einmal das Konkrete im Drehbuch einfach ja festzuhalten und dann eben durch das Casting anders zu machen. In dem Sinne ist diese Vaterfigur auf jeden Fall etwas, was es braucht. Es braucht Väter, Figuren im Rollstuhl beziehungsweise mit Behinderung. Rollstuhl ist daher auch dann sehr weit verbreitet als Behinderung, weil wir eben „barrierefrei“ auch mit „rollstuhlgerecht“ gleichsetzen, was ja auch nicht so richtig ist. Da würde ich mir noch mehr Vielfalt wünschen, sozusagen in der Vielfalt. Aber das ist auf jeden Fall ein erster Schritt.
Ann-Kathrin Canjé: Vielleicht schauen wir aber von dem fiktionalen Erzählen jetzt auch noch auf das journalistische Erzählen. Das ist natürlich auch sehr relevant und wichtig. Und dort gibt es nämlich zum Beispiel bei KiKA auch die Doku-Reihe „Schau in meine Welt“ und Sie haben da auch noch einmal auf eine Doku hingewiesen, die tatsächlich von 2014 ist. Der Film, der begleitet den damals elfjährigen Lennard aus Hannover durch seinen Alltag. Und Lennard kann nicht sprechen, weil seine Stimmbänder nicht funktionieren aufgrund einer spastischen Lähmung, die er seit seiner Geburt hat. Und deswegen benutzt er einen Sprachcomputer, mit dem er ja ganz normal reden kann. Wir hören da mal rein:
[Ausschnitt aus dem Film]
Am Montag sitzen wir immer im Morgenkreis. Wir berichten über unser Wochenende und was wir in der Zeit so erlebt haben. Ich speichere meine Sätze und was ich sagen will, schon vorher in das Notizbuch meines Sprachcomputers ein. Wenn ich dran bin, brauche ich nur noch auf Abspielen gehen. Ich habe Samstag den Grand Prix gesehen, und dass bis zum Ende. Und gestern war nichts los. Das war doof.
Ann-Kathrin Canjé: Genau, das war jetzt ein Ausschnitt aus dem Film „Lennard spricht mit den Augen“ von Klaus Tümmler. Was können wir denn an diesem Beispiel als Medienschaffende für die Berichterstattung vielleicht lernen?
Judyta Smykowski: Ja, das ist der Eigenblick per Excellence. Also der junge Lennard führt einfach durch die Doku, erzählt von sich, erzählt von seinem Leben. Erzählt, wie das alles funktioniert mit seinem Sprachcomputer, welche Lähmungen er hat und seit wann und wie und so. Das spielt nicht so eine Rolle, sondern man sieht ihn einfach im Klassenverbund. Man sieht einfach den Alltag eines Schülers. Das ist einfach ein sehr, sehr schönes Beispiel. Damit meine ich nicht, dass behinderte Menschen jetzt einfach immer nur sprechen können und durch Dokus führen und die Journalist*innen quasi ja nicht mehr gebraucht werden. Das meine ich mit. Aber diese Sichtweise einfach auch mal so. Ja von der Erzählweise, von der Perspektive ist das einfach mal so erfrischend gelöst und lässt eben keine Fragen offen. Meiner Meinung nach.
Ann-Kathrin Canjé: Und ist dann auch eigentlich gut gealtert. Das ist jetzt von 2014 also nicht ganz, aber fast zehn Jahre alt schon. An dieser Stelle, auf jeden Fall auch noch mal einen Tipp zum Anschauen für alle, die zuhören. Wir verlinken Ihnen das Video sehr gerne. Und bdann können Sie dieses ja positive Beispiel zum Thema Berichterstattung über Menschen mit Behinderung sich noch mal anschauen. Und ein anderes schönes Beispiel, von dem Sie mal berichtet haben, sie haben ja auch eben schon die Quizshows angesprochen, ist die Kinder-Quizshow „1, 2 oder 3“, wo Kinder die Rollstuhlfahren integriert wurden. Können Sie vielleicht an ein dieses Beispiel des mal schildern, warum das ein gelungenes Beispiel für Repräsentation ist in ihren Augen?
Judyta Smykowski: Nein, wir haben die Produktionsfirma und das ZDF auch beraten, in dem Sinne. Also, die sind auf uns zugekommen, und das ist eben schon ein sehr, sehr großes Stück der Erkenntnis und der Arbeit, die vorher stattfinden muss. Also jemand muss in der Runde sagen: Was machen wir eigentlich, wenn jetzt hier ein Rollstuhlfahrendes Kind kommt? Ist das Studio darauf ausgelegt? Und es war nicht darauf ausgelegt. Wir haben es uns dann angeguckt, da geht es ja auch um Schnelligkeit. „1, 2 oder 3, wer richtig steht.
Ann-Kathrin Canjé: Wenn du richtig stehst, siehst du, wenn das Licht angeht. Glaube ich.
Judyta Smykowski: Genau.
Ann-Kathrin Canjé: Muss ich nochmal nachschauen.
Judyta Smykowski: Genau. Und das springen bis in letzter Minute. Das habe ich auch immer geguckt und habe mich gefragt: Warum springen die noch? Man kann sich doch entscheiden. Das war so meine Sicht auf die Dinge, genau. Und der Weg dahin vom Pult bis zu den Antwortfeldern war aber nicht stufenlos. Und dann haben wir eben ein paar Lösungen vorgeschlagen und haben natürlich auch mit den Studiobauer*innen gesprochen, was möglich ist. Häufig sind da einfach die Möglichkeiten begrenzt, weil es einfach feste Kulissen sind, was irgendwie auch sehr schade ist, dass das ausgerechnet das verhindern kann, dass es da inklusiv zugeht. Und dann gab es so eine Zwischenlösung, dass man, dass die Schüler*innen sich gegenseitig geholfen haben. Also das der Rollstuhlfahrer geschoben wurde, was natürlich eine Lösung ist. Aber ich würde natürlich gerne, wenn ich das Kind wäre, alleine einfach auch die Antwort verändern wollen und selber entscheiden. Und auch wenn ich dann eine andere Meinung habe als jemand, der mich schieb, dann wird es schwierig. Und dann ist auch die Zeit vorbei. Das heißt, es war ein paar Überlegungen, die wir dort mit den Menschen gemacht haben. Und haben es eben ja im Rahmen der Möglichkeiten eben angepasst. Und so war es dann, dass es dann möglich war.
Ann-Kathrin Canjé: Okay, aber das zeigt ja schon, dass ein Umdenken innerhalb der Redaktion irgendwie wichtig ist, aber auch stattfindet. Also das jetzt nicht gar nichts passiert, vielleicht. Und Sie haben ja auch schon angesprochen, dass Sie eben Medienschaffende auch beraten zum Thema auch klischeefreie Sprache und andere Erzählweisen für behinderte Menschen. Wo kann das Kinderfernsehen da, noch mal gefragt, etwas lernen?
Judyta Smykowski: Also, mich freut es, dass Menschen auf uns zukommen. Das sie eben Beratung wollen, fiktional wie non-fiktional. Und das wir dann auch eine Lösung finden. Und das wir im ja im Team aus behinderten und nicht behinderten Menschen eben alles mitbringen, um da wirklich Lösungen auch zu finden. Ich frage mich manchmal nur, wie das halt auch stattfindet. Also häufig höre ich den Satz: ja, in meiner Familie gibt es jemanden, der behindert ist. Oder ich bin mit jemandem aufgewachsen, oder ich kenne jemanden. Ich habe einen Kumpel. Und diese Menschen sind dann eben die allies, die Verbündeten, die diesen Blick haben, die Barrierefreiheit auch verstehen und mitdenken. Und da würde ich mir wünschen, dass wir irgendwie alle dieses Wissen auch mehr hätten. Und das es breiter getragen würde in die Gesellschaft rein. Es kann ja nicht sein, dass es immer nur diejenigen sind, die sagen, ich kenne da jemanden. Ich habe das erlebt und ich weiß, worum es geht. Sondern dass es in den Sendern da auch wirklich einfach Programme gibt und Regeln gibt. Das Öffentlich-Rechtliche hat seine Abteilungen und dass es da Abteilungen gibt, die sagen; wir müssen die Quizshows nach und nach inklusiver gestalten. Und dann machen wir das eben so, dass es möglich ist. Also das Kind im Rollstuhl ist ja nur ein Beispiel. Es gibt aber auch gehörlose Menschen oder blinde Menschen oder auch andere Menschen mit Behinderung. Also wie gesagt sollten wir uns nicht immer nur auf die bauliche Barrierefreiheit versteifen, sondern eben alles auch mal überdenken und erstmal offen sein für alle. Auf der Seite der Kandidat*innen, der Zuschauer*innen und der Moderator*innen. Na also, da geht es ja um alles, um jede Ebene.
Ann-Kathrin Canjé: Die Kinder der Generation Alpha, die sind 2010 geboren und heute, die wachsen in einer digitalisierten Welt auf. Die können die Medien online rezipieren, finden super viele Angebote zwar noch im Fernsehen, aber sowieso halt im Internet. Und das könnte ja auch heißen, dass es mehr Barrierefreiheit gibt. Warum bedeutet digital denn nicht gleich barrierefrei?
Judyta Smykowski: Ja, ich glaube, das haben wir in der Pandemie viel gesehen als Erwachsene, das wir plötzlich sehr viele Videokonferenzen haben. Und auch Theateraufführungen und Kinodarstellungen, Streams sind wirklich en vogue und sind überall und überall abrufbar. Und das ist eine sehr, sehr große Erleichterung. Und daraus entstand eben der Irrglaube digital ist barrierefrei, weil man sich ja zuschalten kann. Aber hier wurde eben barrierefrei, wieder als „rollstuhlgerecht“ sozusagen, fälschlicherweise benutzt. Also ja, ich im Rollstuhl oder weil man Eltern ist und gerade keinen Babysitter hat, dann kann man zu Hause die Theateraufführung verfolgen und braucht erst mal keine weiteren Hilfsmittel. Das ist gut, und das ist auch wichtig für Menschen mit chronischen Erkrankungen, die nicht einfach jeden Tag irgendwo außer Haus unterwegs sein können. Aber eben das ist nicht barrierefrei im Sinne der Barrierefreiheit. Also es ist nicht hundertprozentige Barrierefreiheit, sondern es wäre zum Beispiel schön, wenn es vielmehr Gebärdensprachdolmetschen gibt. Und zwar nicht nur bei Podien, wo es um Inklusion geht, sondern eben ja. Warum nicht auch im Theater? Autodeskription, also das Beschreiben von Inhalten für blinde Menschen gibt es auch noch viel zu wenig, auch im linearen Fernsehen. Ja und eben also die Zugänglichkeit hat viele Seiten und es ist eben nicht nur auf mobilitätseingeschränkte Menschen zu achten. Und das ist, glaube ich, etwas was noch nicht wirklich verbreitet ist.
Ann-Kathrin Canjé: Kurzer Einschub an dieser Stelle aus meiner ganz persönlichen beruflichen Erfahrung. Ich habe schon das Gefühl, und das hat Frau Smykowski im Gespräch auch deutlich gemacht, dass barrierefrei zunehmend mitgedacht und wichtiger wird. Aber oft passiert das erst so am Ende einer Produktion. Und das ist noch nicht Standard, dass Barrierefreiheit vielleicht schon im Konzept verankert sein sollte. Für funk, das Content-Netzwerk von ARD und ZDF, habe ich für ein Format mal eine Folge mit tauben Protagonist*innen realisiert. Da haben wir das von Anfang an gemacht. Also, da habe ich mein Vorgespräch mit der tauben Person geführt. Und ein Gebärdensprachdolmetscher war dabei. Ich habe die taube Person gefragt was sie braucht, worauf wir achten sollten. Und dann konnten wir das schon beim Dreh alles mitberücksichtigen. Also wo muss die Kamera stehen, wo der Gebärdensprachdolmetscher? Was machen wir in den Pausen, wenn jetzt der Dolmetscher auch mal eine Pause braucht? Da gab es dann noch einen Sprachassistenten, habe ich erfahren. Solche Sachen. Frau Smykowski hat mir im Gespräch noch einen super Tipp gegeben, den Medienschaffende beachten können. Zum Beispiel solche Erfahrungen, die ich jetzt beispielsweise bei diesem Dreh gemacht habe, mit Kolleg*innen teilen, etwa über das Intranet Kontaktdaten aufschreiben und zugänglich machen, so damit alle etwas daran lernen können. Es sind da also noch ein paar Schritte mehr, die es braucht. Für uns Medienschaffende sicher notwendig mit einzuplanen, um Barrierefreiheit in allen Bereichen zu gewährleisten. KiKA versucht da auch schon viel. Bisher werden 65,9 Prozent der Sendung untertitelt. 4,5 Prozent aller Sendung haben schon Audiodeskription, und seit 2018 werden KiKA-Inhalte mit DGS Einblendungen, also mit Videos und Deutscher Gebärdensprache produziert. Zum Beispiel die Kindernachrichtensendung „Logo!“ oder auch das Format „Triff“ können online in DGS dann angeschaut werden. Luft nach oben ist auf jeden Fall noch. Aber immerhin.
Ann-Kathrin Canjé: Wenn wir jetzt mal ganz hoffnungsvoll in Richtung Zukunft blicken, ist da Ihre Einschätzung nach aktuellen Veränderungen in Sicht? Was diese ganzen Themenfelder angeht, mit der Barrierefreiheit in den Medien.
Judyta Smykowski: Ja, die Diversität ist in aller Munde. Es gibt Forderungen, die auf dem Tisch sind. Wir müssen ein bisschen aufpassen, dass Diversität nicht nur ein Buzzword ist, das nicht mit Bedeutung gefüllt wird. Und auch als behinderte Menschen müssen wir sagen, dass gerade in dieser Vielfaltsdebatte Behinderung wirklich häufig hintenüberfällt. Also, dass auch Menschen mit Migrationsgeschichte gemeint sind, vielleicht noch die Geschlechtergerechtigkeit. Aber Behinderung wird häufig wirklich außer Acht gelassen. Was sehr schade ist, wo man als betroffene Personen immer wieder die Aufgabe hat, da je die Bedarfe anzumelden. Und das haben wir jetzt wirklich schon sehr häufig gemacht. Das heißt, an dieser Debatte ist eigentlich viel Bewegung gerade. Es gibt natürlich aber auch viele Widerstände von Menschen, die auf den Posten sitzen und vielleicht nicht divers sind. Und das kann ich zum Teil auch verstehen, dass da Menschen irgendwie Ängste haben, dass sich jetzt alles verändert. Aber es gab ja schon sehr, sehr lange Zeit. Da das langsam zu machen. Und irgendwann ist aber auch die Geduld am Ende von Menschen, die das dann die ganze Zeit fordern, da auch am Tisch Platz nehmen. Also ich glaube, das verändert sich gerade.
Ann-Kathrin Canjé: Stichwort Veränderungen. Lassen Sie uns doch zum Abschluss noch mal in die Zukunft reisen. Im Podcast „Die Neue Norm“, da haben sie im Dezember 2021 eine Folge veröffentlicht zum Thema inklusive Welt, wie wir leben würden. Und darin erzählen sie zum Beispiel, dass sie dadurch historische Schlösser endlich richtig besichtigen könnten. Da waren sie also gedanklich schon in der Zukunft unterwegs. Welche Zukunftsvision haben Sie denn für die Generation Alpha?
Judyta Smykowski: Also ich würde mir wünschen, dass es vielfältige Vorbilder gibt auf dem Bildschirm, in den Medien, in denen sie aufwachsen. Und wenn wir jetzt über auch Barrierefreiheit im TV-Programm sprechen, also gerade für die neue Generation, wäre es so schön, wenn man einfach aufwachsen würde in dem Wissen, man kann jederzeit jede Art von Inhalte abrufen in der Version, in der man sie braucht. Eben mit Untertiteln zum Beispiel, oder mit Gebärdensprache, oder mit Audiodeskription. Oder es gibt auch teilweise Sendungen, die dann wirklich neu eingesprochen werden, in leichter Sprache. Das heißt also es gibt da viele Möglichkeiten. Und wenn es die einfach geben würde. Ich stelle mir manchmal so eine Mediathek vor, am TV natürlich. Also wir sind dann direkt an der Quelle sozusagen. Und dann kann man sich die Mediathek vielleicht auswählen. Und dass man einfach Medien konsumieren kann. So, wie man sie braucht und nicht ausgeschlossen wird vom Schulhofgespräch von der neuen Folge einer Serie, die dann eben en vogue ist. Wer weiß, was es dann wird in 25 Jahren. Aber dass man da eben nicht ausgeschlossen ist, sondern das barrierefreie und inklusive Inhalte einfach überall und jederzeit abrufbar sind. Und davon sind wir leider noch sehr, sehr weit entfernt.
Ann-Kathrin Canjé: Vielleicht nochmal, dann auch als Appell, nicht nur an Medienschaffende, vielleicht größer gedacht, an alle: Was müssen wir als Gesellschaft dafür tun, damit dieser Wunsch auch in Erfüllung gehen kann?
Judyta Smykowski: Ich denke Räume schaffen, Räume ermöglichen. Ich denke da an privilegierte Menschen, die die Möglichkeiten haben, Räume zu öffnen, den Nachwuchs reinzunehmen. Auch eben behinderte Menschen auszubilden und auch in die Medien zu bringen. Mir wurden ja auch als junge Person mit Behinderung viele Türen geöffnet. Und es musste einfach diese Menschen geben, die sich das vorstellen konnten. Und das ist manchmal noch sehr, sehr willkürlich. Das darüber haben wir ja auch gesprochen, dass es immer jemanden geben muss, der da irgendjemanden schon mal gekannt hat, der eine Behinderung hat. Und dass sich das weiterverbreitet, dass es viele Menschen gibt, die jemanden kennen, der eben behindert ist. Und dass man sich das eben vorstellen kann. Aber auch auf der anderen Seite, auch einfach als Bewerber*in mal überzeugt, ohne dass es jegliche das Vorwissen gibt über Behinderung. Das muss es ja auch im eben nicht immer geben. Das würde ich mir wünschen.
Ann-Kathrin Canjé: Ja, also ein Appell an uns alle, dass wir schauen, was wir für die Generation Alpha in diesen Punkten da noch tun können. Die letzte Frage, mit der wir rausgehen. Die spielt auch wieder in der Zukunft, wenn sie gleich morgen eine konkrete Maßnahme für die Generation Alpha treffen könnten im Hinblick jetzt auf etwa Barrierefreiheit im Kinderfernsehen. Was wäre das?
Judyta Smykowski: Ich stelle mir da so einen DGS-Button vor, also ein Deutscher Gebärdensprache-Button, den man drücken kann. Und schon wäre das Fernsehen einfach verdolmetscht und taube Kinder könnten einfach mitgucken und würden nicht ausgeschlossen.
Ann-Kathrin Canjé: So auf der Fernbedienung sozusagen?
Judyta Smykowski: Genau. Oder auch im Fernsehen. Die können ja mittlerweile sehr, sehr viel die Dinge. Also irgendwo da, nicht versteckt, ganz leicht zu finden. Aber ja, ich glaube auf der Fernbedienung. Einfarbiger Punkt, das wäre schon sehr gut. Dieser DGS-Button wäre natürlich auch nicht nur für taube Kinder, also. Die würden ihn gebrauchen. Aber andere Kinder würden vielleicht einfach darauf gehen und gucken: was ist das? Und schon hätten sie irgendwie auch das Bewusstsein für Gebärdensprache. Und dass ist, so wichtig auch, da einfach auch für alle Kinder irgendwie zu zeigen: Es gibt eben die deutsche Lautsprache. Es gibt die deutsche Gebärdensprache. Es gibt eben Kinder, die das brauchen oder was Anderes brauchen. Und andere Bedürfnisse haben an Barrierefreiheit. Also auch einfach dieses Wissen zu haben. Und eben ja die Gebärdensprachdolmetscher*in, die dann eben eingeblendet wird. Allen auch mal zu zeigen und zu zeigen, dass gibt es eben auch. Das ist, glaube ich, auch sehr, sehr wichtig,
Ann-Kathrin Canjé: Sagt Journalistin Judyta Smykowski. Vielen Dank für Ihre Zeit, die interessanten Impulse und wichtigen Denkanstöße Frau Smykowski.
Judyta Smykowski: Danke.
Ann-Kathrin Canjé: Okay, das waren ganz schön viele und wichtige Gedanken rund um Barrierefreiheit und Inklusion. Ich glaube, es ist und bleibt so eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der wir uns da gemeinsam stellen müssen. Also, dass wir diesen Eigenblick, wie Frau Smykowski ihn nannte, üben. Damit die Generation Alpha die Diversität, die wir anstreben, auch wirklich leben kann. Das nehme ich mit. Übrigens: Falls sie jetzt tiefer eintauchen möchten: die Film- und Dokubeispiele, über die wir gesprochen haben, und weiterführende Links finden Sie auf dem KiKA Kommunikationsportal. Dort gibt es auch alle unsere Podcast-Folgen, inklusive Transkripte. Hören Sie gerne wieder rein und abonnieren Sie den Podcast. Dann werden Sie auch jeden zweiten Mittwoch daran erinnert, dass es eine neue Folge gibt. Falls sie etwas anmerken möchten, schreiben Sie uns einfach eine Mail an kommunikation@kika.de. Mein Name ist Ann-Kathrin Canjé. Ich freue mich, wenn sie wieder reinhören. Bis zum nächsten Mal.
[Outro] „Generation Alpha - Der KiKA Podcast“