MEDIENKOMPETENZ AUF TIKTOK

„f.im.chat“

Fake News, Bot-Accounts, Mobbing im Netz, toxische Schönheitsideale oder einfach falsche Sicherheitseinstellungen, die Konsequenzen haben können: Im Netz und auf Social Media gibt es viele Tücken und Dynamiken, auf die junge Menschen stoßen. Meistens wenden sie sich damit nicht an Eltern – weil es uncool ist, diese eh keine Ahnung vom Internet haben oder weil Eltern keine Ressourcen haben, sich mit der Mediennutzung ihrer Kinder zu beschäftigen. Der TikTok-Account „f.im.chat“ bietet Orientierung, vermittelt Medienkompetenz und zeigt auf, wie man mit eigenen Fehlern und Problemen auf Social Media umgehen kann.

Darum geht's nach oben

„f.im.chat“ bietet Orientierung im Internet und erklärt den Umgang mit einem Smartphone sowie die unterschiedlichsten Mechanismen von Social Media. Fünf Hosts beleuchten auf unterhaltsame Art und Weise die großen und kleinen Momente im Alltag mit Smartphone. Sie zeigen die Herausforderungen, die daraus entstehen und mit denen sie plötzlich konfrontiert werden. Mit Sketchen, Umfragen und Selbstexperimenten wird die Zielgruppe für Fehler sensibilisiert, die im Internet passieren können. Es werden mögliche Konsequenzen gezeigt, ohne aber vor Gefahren zu warnen – vielmehr vermitteln die witzigen Szenen eine offene Fehlerkultur. Trockene und unattraktive Themen werden mit der Sprache der Zielgruppe in humoristische Situationen übersetzt – die Lösungen dazu gibt es ganz nebenbei.

„f.im.chat“ ist ein Meme für Fails oder Mitleid. Entstanden in der Gamer- und Streamerszene ist es als Insider, aber mittlerweile in der Zielgruppe großflächig bekannt. Mit einem F im Chat kann man Respekt, Mitleid oder Schadenfreude über einen Fail ausdrücken.

Das sind die Hosts nach oben

Noel
Jung, clever, immer aktiv. Schon als junger Schüler probierte sich Noel auf seinen Social Media Kanälen aus. So lange er weiter super Noten in der Schule hat, ist seine Familie einverstanden und so widmet er sich in seiner Freizeit Entertainment, Challenges und Business.

Mohi
Mohi ist ein junger Creator aus Wien, der mit Verkleidungen, Action und Comedy auf Youtube und TikTok unterwegs ist. Ihm ist es wichtig, seine Zielgruppe durch Humor zum Nachdenken anzuregen. Fails im Internet – damit kennt er sich aus, immerhin ist er seit mehreren Jahren auf Social Media präsent und erfolgreich.

Pani
Pani ist bei ihren Fans für ihren Sarkasmus und ihre statischen, schnellen Videos mit Alltagsbeobachtungen und Peinlichkeiten bekannt. Unterhaltung und Information für Preteens zu verbinden sieht sie als eine große Herausforderung und stellt sich dieser in jedem Video voller Elan.

Samuel & Justin
Die Zwillinge Samuel und Justin sind Macher. Sie probieren aus, produzieren schnell, wild und kreativ Videos. Die Berufsschüler interessieren sich sehr für ihre Zielgruppe und wollen für einen bewussten Handyumgang sensibilisieren.

Wen interessiert „f.im.chat“?  nach oben

„f.im.chat“ richtet sich an 13- bis 15-Jährige, die Social Media alltäglich nutzen – meist ohne Kontrolle oder Beratung von Eltern, Schule oder ihrem Umfeld. Sie wollen nicht belehrt werden und fühlen sich am Handy und auf Social Media kompetent. Sie wollen sich unterhalten lassen und bei Trends mitreden, häufig kennen Sie zwar die Probleme und Gefahren des Internets, ignorieren diese aber.

Statement der Verantwortlichen nach oben

KiKA startet ein Medienkompetenz-Projekt auf TikTok. Was ist das für ein Angebot und an wen richtet es sich?

Das ist ein sehr spannendes Projekt, ein Neuland für KiKA. Wir betreten TikTok eine Plattform, auf der viele Junge Leute unterwegs sind, und zwar viele Stunden am Tag. Auf dieser Plattform gibt's jede Menge Content, in ganz viele verschiedene Richtungen. Also es gibt brutale Gewalt, witzige Videos, niedliche Katzen, es gibt alles was das Herz begehrt, was es aber auch nicht begehrt. Und das ist so ein bisschen, wo wir ansetzen wollen, weil wir Gefahren sehen, aber auch ganz viel Spaß im Netz. Und da den Kindern helfen wollen, sich dadurch zu navigieren und vielleicht auch an manchen Stellen zu merken 'hey, das ist vielleicht nicht gut für mich, hier möchte ich gar nicht sein'. Genau das ist unser Angebot und wir hoffen, dass wir damit 13 bis 15-Jährige erreichen und ein bisschen sensibilisieren können für Tücken im Netz.

Inwiefern kann auf einer Social-Media-Plattform wie TikTok Medien Kompetenz vermittelt werden?

Auf TikTok ist es für diese Zielgruppe, also für die ganz jungen, 13 bis 15 besonders wichtig, vor allem unterhaltsam zu sein. Das haben wir in Befragungen rausbekommen, das wissen wir aus Studien. Clips müssen witzig sein, sonst werden sie nicht geguckt. Deshalb versuchen wir witzig zu sein. Wir haben auch tolle Hosts an unserer Seite. Viele verschiedene, die verschiedene Container bedienen. Die alle auf ihrer Art witzig sind, aber unterschiedlich. Damit wir möglichst ein breites Publikum erreichen können. Und diese Hosts sind außerdem noch sehr jung. Nicht so alt wie ich. Sondern ein bisschen jünger, sodass wir die Hoffnung haben, dass die Zielgruppe sich eher von diesen angesprochen fühlt. Auch weil das bereits aktive Hosts sind, die auf TikTok unterwegs sind. Natürlich gibt es unseren Clips auch Tipps und Tricks rund um Social Media und Handy. Wir versuchen diese Tipps oder diese Relatable Moments ein bisschen zu verstecken. Sodass es nicht heißt 'Hallo, wir sind die Erwachsenen und wir erklären euch, wie das Internet funktioniert und was alles gefährlich ist.' Sondern es ist unterhaltsam. Man denkt sich: Kenn ich doch von meinem Alltag. Und ganz neben merkt man vielleicht, dass man das nächste Mal nicht da drauf klickt oder ein bestimmtes Foto schickt. Und wenn dieser Moment entsteht, das User*innen denken, ja das kenne ich aus meinem Alltag. Dann hoffen wir auch, dass die es mit uns teilen. Dass sie in den Kommentaren sagen: 'Ja, das war mein Erlebnis dabei, ich kenne das auch, ich habe auch mal ein Bild verschickt' und dann können wir diese Kommentare wieder aufgreifen und in neuen Videos verarbeiten. Da bin ich besonders gespannt, da zu hören, was die User*innen wirklich bewegt und was deren Geschichten sind.

TikTok steht oft in der Kritik. Warum ist TikTok die richtige Plattform für ein solches Projekt?

TikTok steht auch zurecht in der Kritik. Also dort gibt es sehr viele sehr schwierige Inhalte. Dort gibt es falsche Informationen, dort gibt es Gewalt, dort gibt es krasse Sexualisierung und all diesen schlechten Inhalten wollen wir etwas Gutes entgegensetzen. Weil wir wissen, unsere Zielgruppe verbringt auf dieser Plattform mehrere Stunden täglich, durchschnittlich. Und sie konsumieren diese Inhalte sehr unreflektiert. Und wir wollen unsere sehr junge Zielgruppe dafür sensibilisieren, dass es diese Gefahren und diese falschen Informationen auf dieser Plattform gibt.

Produktion nach oben

„f.im.chat“ ist eine Produktion von KiKA in Zusammenarbeit mit funk.

Hosts Noel, Mohi, Pani, Samuel, Justin  
Leitung Redaktion Steffi Warnatzsch-Abra (KiKA), Stefan Spiegel (funk)  
Redaktion Elisabeth Möckel (KiKA), Rafael Bies (KiKA), Hoai Phuong Tran Thi (funk)  

„f.im.chat“ entsteht unter Leitung von Steffi Warnatzsch-Abra. Sie betreut hauptverantwortlich KiKA-Inhalte zum Thema Medienkompetenz und verantwortet mit ihrer Redaktion das Medienmagazin „Team Timster“ (KiKA/rbb/NDR). Aus ihrem Team sind Elisabeth Möckel und Rafael Bies für das TikTok-Format „f.im.chat“ zuständig.

Veröffentlichung nach oben

Vier Mal pro Woche veröffentlicht „f.im.chat“ abwechselnd Videos von Noel, Mohi, Pani, Samuel & Justin veröffentlicht.