Verantwortung

Medienkompetenz

Kinder wachsen heute vom ersten Lebenstag an mit digitalen Medien auf. Die Vermittlung von Medienkompetenz wird bei KiKA als fundamentale Aufgabe verstanden und hat einen großen Stellenwert im Auftrag, denn sie ist eine zentrale Bedingung für mediale und digitale Teilhabe und damit Voraussetzung, um aktiv an der Gestaltung einer lebendigen Demokratie mitwirken zu können. KiKA fördert und schult Kinder nicht nur aktiv, sondern KiKA ist per se ein medienpädagogisches Angebot, das Kindern hilft, zu selbstbestimmten und souveränen Akteur*innen der Medienwelt zu werden.

Dr. Astrid Plenk, Programmgeschäftsführerin des Kinderkanals von ARD und ZDF (2023)
Dr. Astrid Plenk, Programmgeschäftsführerin des Kinderkanals von ARD und ZDF (2023)

„Die digitale Welt mit Spaß entdecken, Medien kreativ nutzen, aber dabei auch deren Wirkung kritisch bewerten – sich souverän und sicher in der Medienwelt bewegen zu können, ist eine Schlüsselkompetenz. Dafür braucht es Kenntnisse über Medien und Wirkungsweisen, kreatives Ausprobieren und Experimentieren sowie Austausch mit Fachleuten.“

Dr. Astrid Plenk, KiKA-Programmgeschäftsführerin

Genau wie bei öffentlich-rechtlichen Angeboten für Erwachsene ist es auch für KiKA Teil des Auftrags, Kindern unterschiedlichen Alters nicht nur hochwertige Inhalte anzubieten, sondern sie mithilfe dieser auch zu befähigen, kritisch und reflektiert mit Medien umzugehen. Diese Aufgabe hat im Zuge der Digitalisierung nicht an Relevanz verloren – im Gegenteil: Ging es im linearen Zeitalter darum, medienkritische Einstellungen von Kindern zum Beispiel durch das Erklären der Medienproduktion zu fördern, erweitert sich der Auftrag im digitalen Raum: Es gilt, der jungen Zielgruppe zunächst grundsätzliche Orientierung im unüberschaubar großen Angebot zu ermöglichen, ihren Blick, etwa hinsichtlich der Verlässlichkeit verschiedener Quellen, kritisch zu schärfen und insgesamt ein möglichst breites Wissen über Medien und Wirkmechanismen zu vermitteln. Denn Gefahren sind heute nicht nur durch unangemessene und überfordernde Inhalte gegenwärtig, sondern bereits durch den reinen Gebrauch von Suchmaschinen oder sozialen Medien vorhanden. Die Digitalisierung eröffnet bei allen Risiken aber auch neue und vielfältige Möglichkeiten, die medienpädagogische Aufgabe durch ein nach Plattform und Zielgruppe differenziertes Angebot zu bewältigen.

Auf dieser Basis bietet KiKA eine Vielzahl von fördernden und partizipativen Inhalten auf verschiedenen Plattformen und versteht somit sein gesamtes Angebot als alters- und zielgruppenübergreifendes, Medienkompetenz vermittelndes Engagement. Sowohl die Programminhalte von KiKA als auch die interaktiven Digitalangebote sind für Kinder ein sicherer Experimentierraum zum Ausprobieren und Entdecken.

KiKA bezieht sich in seinem Medienkompetenzbegriff auf den Medienpädagogen Dieter Baacke, der vier Unterbereiche definiert hat: Medienkunde, Medienkritik, Mediennutzung und Mediengestaltung.

Mit Medienkunde ist das Wissen über Medien gemeint, die auch die technische Bedienkompetenz einschließt. Medienkritik meint vor allem die Fähigkeit, Medien einschätzen und beurteilen zu können. Mit am wichtigsten ist für Baacke die Mediennutzung im Sinne einer aktiven und produktiven Medienarbeit. Mediengestaltung meint schließlich die kreative Dimension.

KiKA schafft konkrete Lern- und Übungsfelder, denn Kinder müssen die Möglichkeit haben, Angebote eigenständig auszuprobieren, Funktionen zu erkennen, zu reflektieren und zu bewerten. Nur so können sie für mögliche Risiken und Gefahren sensibilisiert werden und nötige Schlüsselkompetenzen erwerben.

Medienmagazin „Team Timster“ nach oben

Multimediales Vorschulangebot „KiKANiNCHEN“ nach oben

Medienkompetenz auf TikTok „f.im.chat“ nach oben

KiKA für Eltern nach oben

KiKA-Kinderredaktionsrat nach oben

Medien kennenlernen, komplexe Programm- und Projektarbeiten transparent und nachvollziehbar machen, an Arbeitsprozessen mitwirken und mitentscheiden - das sind die Ziele des Kinderredaktionsrates, den KiKA jährlich ausschreibt. Allen Redaktionsrat-Teilnehmer*innen werden das gesamte Jahr über zentrale Einblicke in die Arbeit unterschiedlicher Redaktionen, Projekte und Produktionen ermöglicht und die Chance, Meinungen kundzutun, redaktionelle Entscheidungen abzuwägen und mitzubestimmen, geboten. Dadurch können die Kinder mediale Angebote besser beurteilen und wichtige Erfahrungen im Umgang mit Medien sammeln.

Weitere Medienkompetenzangebote nach oben

KiKA setzt sich zudem auf breiter Ebene für Medienkompetenzangebote ein und kooperiert mit verschiedenen Institutionen:

Mit der Unterstützung der Kindermedienfestivals „Goldener Spatz“, „Prix Jeunesse“, des internationalen Filmfestivals „Schlingel“ oder des Drehbuchpreises „Kindertiger“ engagiert sich KiKA für hochwertige Kindermedien. Die Festivals leisten einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Filmbildung und zur Vermittlung von kreativen und medialen Kompetenzen.

Daneben ist KiKA auch auf europäischer Ebene aktiv, wie zum Beispiel beim „Young Audience Award“ oder dem „Erfurt Exchange“, einer europäisch organisierten Austauschbörse für Vorschulcontent. Um auch in die Kreativlandschaft Impulse zu geben, unterstützt KiKA ein Stipendienprogramm der „Akademie für Kindermedien“, die „MENT Media Class“ Thüringer Universitäten oder die Kindersuchmaschine fragFINN e.V. KiKA beteiligt sich zudem bei Beratungsangeboten wie „so geht Medien“ (BR), „SCHAU HIN!“ oder bei Fachmessen wie der didacta.

Mit „so geht MEDIEN“ hat der Bayerische Rundfunk eine gemeinsame Medienkompetenzinitiative von ARD, ZDF und Deutschlandradio ins Leben gerufen. Auf der Internetseite von „so geht MEDIEN“ finden sich Unterrichtsmaterialien, Erklärvideos und -audios für Schüler*innen im Alter von zwölf bis 16 Jahren zum kostenlosten Download. Unterrichtsmaterialien für Grundschulen sind in Kooperation mit dem KiKA-Medienmagazin „Team Timster“ entstanden.

KiKA ist seit 2019 Mitglied im fragFINN e.V. Die Kindersuchmaschine setzt sich dafür ein, dass Kinder im Informationsdschungel des Internets einen geschützten Raum zum neugierigen Experimentieren und Stöbern vorfinden. Mit fragFINN teilt KiKA den Wunsch, junge Internetnutzenden bei ihren digitalen Erkundungstouren bestmöglich zu begleiten.

Beim deutschen Kindersoftwarepreis „TOMMI“ testen und prämieren Kinder jährlich besonders hochwertige Games und Bildungssoftware für PCs und Konsolen, Apps, elektronisches Spielzeug, digitale Vorschulangebote und Webseiten. KiKA ist Partner des Preises, denn der „TOMMI“ vermittelt – genau wie „Team Timster“ – den kritischen Umgang mit Computer- und Konsolenspielen sowie Apps und fördert die Medienkompetenz von Kindern.

Welchen Stellenwert hat Medienkompetenz bei KiKA? 
Das Thema Medienkompetenz ist eines der Schlüsselthemen für KiKA. Wichtig ist es für uns, Kinder wirklich zu fördern, kompetent mit Medien umzugehen, und sie in ihrer Selbstwahrnehmung und Selbstreflektionen zu unterstützen. KiKA ist per se ein medienpädagogisches Angebot. Mit unseren Inhalten im TV, aber auch mit unseren Digitalangeboten bieten wir den Kindern einen sicheren Raum, in dem sie ausprobieren, lernen, basteln und experimentieren können. Die zweitwichtigste Zielgruppe neben den Kindern sind für uns die Eltern und Lehrer*innen. Für sie haben wir eine ganze Menge an unterstützten Angeboten, die sie nutzen können in der Familie oder auch bei ihrer täglichen Arbeit. In dem Zusammenhang sind uns Kooperationen mit Institutionen wichtig, zum Beispiel mit der Kindersuchmaschine „fragFINN“, mit Beratungsangeboten, wie „so geht MEDIEN“ oder auch „SCHAU HIN!“.

Wie erklärt man Kindern den Umgang mit Medien zwischen Begeisterung und Vorsicht?
Es ist uns ehr wichtig, auf die Kinder einzugehen, zu schauen, wie nutzen sie Medien, was nutzen sie und welche Fragen haben sie. In dem Zusammenhang ist uns wichtig, Kinder zu unterstützen, Angebote zu nutzen, selber zu gestalten, aktiv zu sein, neugierig zu bleiben und ihnen in dem Zusammenhang natürlich Orientierung zu geben in diesen breiten Medienangebot. Das Medienmagazin „Team Timster“ arbeitet in dieser Richtung, wo wir in jeder der Sendungen mindestens eine Frage, die uns Kinder schicken, beantworten. Sei es, warum wird mir im Auto schlecht, wenn ich zu lange aufs Handy schaue? Warum gibt es im Wald schlechten Handyempfang? Wie funktioniert Chat GPT? Das sind Fragen von Kindern, die wir auf lustige und unterhaltsame Art beantworten und ihnen hier natürlich Orientierung und Wissen vermitteln in Umgang mit Medien. Darüber hinaus ist die Themenpalette sehr breit bei „Team Timster“. Wir geben Tipps, wir geben Orientierung zum Thema Bücher, Gaming, Kinofilme, Social Media, usw. Hier erklären wir zum Beispiel auch, wie funktionieren Algorithmen bei Social Media, erklären aber auch, wie kann man Social Media nutzen - für ältere Kinder wird das immer wichtiger.

Wie können die KiKA-Angebote zur Förderung der Medienkompetenz für den Unterricht eingesetzt werden?
Also ich halte es da wie Herr Bob Plume, dem Lehrer und Bildungsinfluencer, der sagt: Lernen ohne Medienbildung kann eigentlich nicht mehr stattfinden. Und hier wollen wir unterstützen. Wir haben ein großes Angebot für Eltern und Lehrer*innen auf unseren Seiten, insbesondere unter erwachsene.kika.de. Hier finden Lehrer*innen ein großes Angebot an Unterrichtsmaterial, was ganz einfach nachnutzbar und herunterzuladen ist. Es gibt Hintergrundinfos, Clips, Anleitungen zum Nachmachen für die Schüler*innen. Insbesondere im Zusammenhang mit „so geht Medien“ gibt es ein großes Angebot für Grundschullehrer*innen. Um Medienkompetenz zu fördern, sind wir auch regelmäßig auf zum Beispiel der Bildungsmesse didacta unterwegs, und sind auf der re:publica, um hier auch in den Austausch mit möglichen Multiplikator*innen zu kommen.

Kindern auch im digitalen Raum Qualitätsangebote zugänglich machen, mediale Experimentierräume bieten, Eltern und Pädagog*innen bei Fragen der Medienbildung unterstützen, schlussendlich Orientierung im unüberschaubar globalen und internationalen Medienmarkt bieten, ist und bleibt wichtigste medienpädagogische Aufgabe und Alleinstellungsmerkmal von KiKA – linear oder non-linear.

Als multimedialer Contentanbieter kommt KiKA mithilfe neuer technischer Möglichkeiten medienpädagogischen Herausforderungen nach, indem er zielgruppenrelevante Inhalte auch kanalspezifisch aufbereitet und damit Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit bietet.

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