Verantwortung

Barrierefreiheit

Der Kinderkanal von ARD und ZDF fördert die gesellschaftliche Teilhabe seiner Zielgruppen mit seinen Linear- und Digital-Angeboten. Kontinuierlich wird daher am Abbau von Barrieren auf allen Plattformen gearbeitet. Damit ermöglicht KiKA allen Kindern, Jugendlichen und Eltern – unabhängig von Hör-, Seh- oder geistiger Beeinträchtigung – den Zugang zu seinen bildenden, informierenden, unterhaltenden und beratenden Angeboten und trägt damit zur Festigung des Zusammenhalts in der Gesellschaft bei.

Als öffentlich-rechtliches Kindermedienangebot für jede*n, ist die Ermöglichung von Teilhabe bereits grundlegend im Auftrag seitens Politik und Öffentlichkeit definiert und ist damit Anspruch an den Kinderkanal von ARD und ZDF. Entsprechend ernst nimmt KiKA diese Aufgabe, setzt sich für barrierefreie Plattformen sowie Angebote ein und baut diese auf technischer und programmlicher Seite stetig aus. Zur Steigerung der Sichtbarkeit barrierefreier Angebote werden diese auf allen Plattformen gebündelt und gekennzeichnet.

KiKA ist seit jeher bestrebt, ein Angebot zu schaffen, das über verschiedene Lebenswelten informiert. Das Programm bildet Individualitäten ab und zeigt Wege für einen natürlichen Umgang mit Andersartigkeit auf.

Frage 1: KiKA für alle – ein Claim, aber welches Ziel steckt dahinter?

‚KiKA für alle‘ ist für uns alle in allen Arbeitsbereichen wichtig, aber ganz besonders natürlich für unser Zielpublikum und für unsere Nutzerinnen und Nutzer. Denn wir möchten sie abholen mit allen individuellen Bedürfnissen. Und das spiegelt sich hauptsächlich natürlich an unserem Portfolio wieder. Sprich wir haben Inhalte, die Kinder altersspezifisch abholen, gleichzeitig aber auch natürlich über Inhalte und Genre. Das ist ganz wichtig, das ist auch ein absoluter USP. ‚KiKA für alle‘ ist da das Kinderangebot genau gespiegelt wie für Erwachsene. Wir haben Nachrichten, wir haben Unterhaltung, wir haben Shows, wir haben Spielfilme, wir haben Serien, wir haben Animationen – das gesamte Portfolio. Und das ist, glaube ich, ganz, ganz wichtig, um wirklich die Kinder ernst zu nehmen und auch ein ‚KiKA für alle‘ zu sein.

Frage 2: Was genau bedeutet ein barrierearmer Zugang zu Kindermedien? Wie versucht KiKA Barrieren abzubauen?

Wir versuchen das auf sehr unterschiedlichen Art und Weisen. Wir haben auf der einen Seite den Zugang für alle, das heißt, unsere Angebote sind immer frei zur Verfügung, auch in den unterschiedlichen Formen, wo man uns nutzt. Egal ob digital oder auch linear, also sprich im TV. Und wir wollen dafür sorgen, dass natürlich gerade auch die Kinder die hörgeschädigt sind, auch die Möglichkeit haben, uns zu finden, mit Audiotranskriptionen. Wir haben 70 Prozent unseres Programms auch schon untertitelt, und wir arbeiten daran, dass es noch mehr wird, denn 70 Prozent sind keine 100, und ein ‚KiKA für alle‘ bedeutet natürlich, auch, alle bestmöglich erreichen zu wollen. Und deshalb arbeiten wir sehr hart daran, dass wir auch den Vorschulbereich stärker ins Visier nehmen, um dort mit Audiotranskriptionen zu arbeiten, mit Gebärdensprache, aber auch das Fundament der Untertitelung dort einfach auch ja zugänglich machen. Denn auch Eltern oder Großeltern, die hörgeschädigt sind, kann das natürlich sehr, sehr helfen. Wenn wir hier die Angebote für unsere Jüngsten, auch untertiteln. Wir versuchen das auch, indem wir uns mit dem Thema beschäftigen, was ja Behinderung betrifft, indem wir auch mit Universitäten gemeinsam forschen und sagen wie sind denn tolle Möglichkeiten, barrierearm zu erzählen oder eben auch Barrieren abzubauen, um den Zugang zu unseren Programmen allen zu ermöglichen.

Frage 3: Welche zukünftigen Entwicklungen sind zu erwarten?

Aktuell tut sich ja ganz viel im Markt. Neue Entwicklungsformen, Technologien, die jeden Tag sozusagen, ja neu dazukommen. Die prüfen wir sehr genau, die schauen wir uns sehr genau an und gucken, was ist davon nutzbar, unsere Barrierearmut auch zu verbessern. Und das ist ein sehr spannendes Feld. Und auch eine Zeit, wo glaube ich viel möglich ist, um qualitativ und quantitativ einfach die Angebote für die Kinder wirklich noch zu verbessern.

Barrierearmut in Telemedien-Angeboten nach oben

KiKA liegt viel daran, auf allen Plattformen ein möglichst barrierearmes Angebot zur Verfügung zu stellen. Grundlage dafür sind der zweite Medienänderungsstaatsvertrag sowie die Vorgaben der Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung.

Untertitel ermöglichen schwerhörigen oder gehörlosen Zuschauer*innen die Teilhabe am linearen Angebot. Neben der Untertitelung von Formaten für Grundschüler*innen und Preteens sollen künftig auch mehr Inhalte für Vorschulkinder ohne Lesekompetenz untertitelt werden, um auch zusehenden Erwachsenen die Teilhabe am Programmangebot zu ermöglichen.

KiKA untertitelt seine eigenen Sendungen und Formate in kindgerechter Sprache und angemessener Geschwindigkeit nach eigenen Vorgaben.

Durch die Untertitelung von Filmen oder durch Hörfilme wird Kindern mit Hör- oder Sehbeeinträchtigung der Zugang zum linearen Angebot ermöglicht. Nach und nach können davon auch KiKA-Zuschauer*innen profitieren und an den Programminhalten des KiKA teilhaben. Sendungen, die mit einem entsprechenden Service ausgestattet sind, werden gekennzeichnet.

Audiodeskription ist ein Service für blinde und sehbeeinträchtigte Kinder. Dinge, die im Film zu sehen sind, werden von Sprecher*innen beschrieben. 

Seit 2013 ist KiKA technisch in der Lage, Filme mit Audiodeskription zu übertragen, einer akustischen Orientierungshilfe. Eine zusätzliche Hörfassung wird dazu extra entwickelt und nachproduziert. In den Dialogpausen der Darsteller*innen wird zusätzlich erklärt, was in der Szene passiert. Wichtige Elemente aus Handlung, Schauplätzen, Gestik oder Mimik werden beschrieben. Auf diese Weise wird ein besseres Verständnis für den Inhalt gefördert. Zusätzlich ermöglicht es einem sehbeeinträchtigten Kind, später an Gesprächen über die Sendung teilzunehmen.

Videos mit deutscher Gebärdensprache ermöglichen Kindern mit Beeinträchtigungen des Hörvermögens einen barrierefreien Zugang durch das Lesen von Gebärden, die ein*e im Bild sichtbare*r Gebärdensprachdolmetscher*in spricht.

Videos in Gebärdensprache werden im Studio aufgezeichnet, nachdem die zu übersetzende Sendung fertiggestellt wurde. Dolmetscher*innen teilen Inhalte dafür vor der Aufzeichnung in Sinneinheiten und überlegt sich entsprechende Gebärdensprachübersetzungen. Gebärdensprache wird nicht Wort für Wort der Lautsprache übersetzt.

Mit der Tonspur „Klare Sprache“ wird zusätzlich zum Stereo-Programmton des laufenden Fernsehprogramms ein technisch aufbereitetes Audiosignal übertragen, das Sprache deutlicher hervorhebt und damit die Sprachverständlichkeit verbessert. Das Angebot „Klare Sprache“ ist in unserem linearen Programm verfügbar (Satellit, Kabel, DVB-T2 HD).

Wie Sie "Klare Sprache" an Ihrem Gerät einrichten können, erfahren Sie hier.

Auf kika.de können Sie Videos mit Audiodeskription und Deutscher Gebärdensprache gebündelt abrufen. Untertitel können Sie bei vielen Videos direkt im Player auswählen.

Forschung nach oben

KiKA ist maßgeblich an der Untertitel-Forschung für die Zielgruppe Kinder gemeinsam mit der Uni Hildesheim beteiligt: Studie „EFRE-Forschungsprojekt: TV-Untertitel für gehörlose und schwerhörige Kinder“.

Die Ergebnisse sind folglich im „Styleguide für kindgerechte Untertitelung“ des MDR für UT Erstellung eingeflossen, aber auch darüber hinaus im ARD-weiten Abgleich.

Vernetzung nach oben

Als Hauptredaktion des MDR ist KiKA bei Treffen und Netzwerk-Veranstaltungen des Mitteldeutschen Rundfunks gemeinsam mit Interessensvertretungen und Behindertenverbänden im Austausch, bringt sich dort aktiv ein und strebt eine Vernetzung mit den Beteiligten an.

Die Ergebnisse dieses Austauschs fließen in gemeinsame Arbeitsgruppen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ein, die sich regelmäßig mit dem weiteren Abbau von Barrieren beschäftigen.

Aufklärung und Information nach oben

Durch umfassende Information auf den Plattformen, Kennzeichnung der Sendungen im linearen wie non-linearen Angebot sowie Informations- und Ratgeberseiten auf kika.de und eltern.kika.de klärt KiKA über die barrierefreien Angebote auf, stärkt deren Bekanntheit und trägt so zur Steigerung der Nutzung der Angebote bei.

Mehr zum Thema in "Generation Alpha – Der KiKA-Podcast"

Weitere Informationen

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Telefon: +49 361.218-1827
E-Mail: kommunikation@kika.de

Für zusätzliche Bildanfragen wenden Sie sich bitte an bildredaktion@kika.de.

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