Verantwortung

Diversität

Unsere Gesellschaft ist vielfältig: Diverse Lebensentwürfe treffen in Familien, Kindergärten und Schulen aufeinander und prägen das Aufwachsen. Aber wie ‚normal‘ ist es in Medien und Gesellschaft wirklich, dass Kinder unterschiedlicher Hautfarbe in einem Klassenzimmer sitzen, dass Personen mit unterschiedlichen ethnischen Wurzeln in Medienangeboten abgebildet sind?

Den Ausbau der Diversität im Hinblick auf Gleichstellung der Geschlechter, Alter, physische oder psychische Beeinträchtigung, interkulturelle Vielfalt, sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität sowie soziale Vielfalt hat KiKA zum Unternehmensziel erklärt. Dass KiKA nicht nur für ein vielfältiges Angebot steht, sondern auch eine vielfältige Unternehmenskultur fördert, bringt die Unterzeichnung der „Charta der Vielfalt“ durch KiKA deutlich zum Ausdruck.

Dr. Astrid Plenk, Programmgeschäftsführerin des Kinderkanals von ARD und ZDF (2023)
Dr. Astrid Plenk, Programmgeschäftsführerin des Kinderkanals von ARD und ZDF (2023)

Vielfalt definieren wir als besonderen Wert und zentralen Grundstein für das Gemeinwohl, für den wir uns programmlich und außerprogrammlich einsetzen. Diese vermeintliche Selbstverständlichkeit muss als Querschnittsthema immer wieder ins Bewusstsein gerückt werden. Mit der Unterzeichnung der ‚Charta der Vielfalt‘ bekennen wir uns nach innen und außen zu unserer gesellschaftlichen Verantwortung. Wir möchten über unterschiedliche und starke Protagonist*innen Vorbilder für Mädchen und Jungen gleichermaßen schaffen.“

Dr. Astrid Plenk, KiKA-Programmgeschäftsführerin

Charta der Vielfalt nach oben

Die Initiative zur Förderung von Vielfalt in Unternehmen und Institutionen verfolgt die Ziele eines von Vorurteilen freiem Arbeitsumfeldes und die Wertschätzung der Mitarbeiter*innen unabhängig von Geschlecht, geschlechtlicher Identität, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität.

Diversitäts-Checklisten wurden für die Content-erstellenden Bereiche ebenso entwickelt wie Leitlinien für Synchronisationen oder Texte. Workshops, Impulse und Weiterbildungen sensibilisieren Mitarbeitende für ihre Programmarbeit.

KiKA für alle: Video-Interview nach oben

Was versteht KiKA unter Diversität und welchen Anspruch hat KiKA an sich selber?
Als öffentlich-rechtlicher Medienanbieter wollen wir ein Angebot für alle Kinder sein, deshalb auch unser Motto „KiKA für alle“. Wir wollen Vorbilder präsentieren und Identifikationsfiguren aufzeigen. Kinder sollen sich in unserem Angebot wiederfinden, egal, welche Hautfarbe sie haben, welches Geschlecht sie haben, wo sie herkommen, welche Sprache oder auch welchen Dialekt sie sprechen. Das ist eine große Verantwortung für alle Medienschaffende, das im Redaktionsalltag jeden Tag umzusetzen.

Welchen Platz bekommt Diversität in den Angeboten von KiKA?
Einerseits widmen wir uns in Programm-Akzente immer wieder einzelnen Vielfaltsdimensionen und präsentieren dort verschiedenste Formate. Auf der anderen Seite aber muss Vielfalt im Redaktionsalltag Normalität sein. Das heißt, die Redaktion müssen sich bewusst sein, wie vielfältig unsere Gesellschaft ist und es in ihren Formaten auch entsprechend einbringen. Um ein paar Beispiele zu nennen: Mit „Zeig mir Feiertage“ oder „Schau in meine Welt“ haben wir zwei Formate im Programm, in denen wir dokumentarisch immer wieder in verschiedene Kulturen und Religionen gucken und diese Lebenswelten auch anderen Kindern somit präsentieren. Die „Sesamstraße“ ist eine Welt voller bunter, vielfältiger Charaktere, in deren Vielfalt und Diversität Normalität ist. Oder auch „KiKANiNCHEN“ ist mit einer geschlechtsneutralen Figur ein Vorbild und ein Charakter, mit dem sich Jungen wie Mädchen identifizieren können. „KiKANiNCHEN“ bieten wir beispielsweise auch in verschiedenen Sprachfassungen an. Und jetzt ganz neu, auch in Friesisch und Sorbisch. Da haben wir Kleinsprachen und bieten somit auch Dialekten eine ganz neue Sichtbarkeit.

Mit welchen Projekten setzt sich KiKA für Diversität ein? Wie schlägt sich das im Arbeitsalltag nieder?
Seit 2022 beteiligen uns an der Fifty-Fifty-Challenge, das heißt, wir messen ganz bewusst die Sichtbarkeit von Vielfalt bei uns in den Programmangeboten und auch 2023 werden wir das tun und in weiteren Formaten etablieren. Daneben bieten wir Workshops und Impulse an, damit Redakteur*innen und Mitarbeitende bei KiKA sensibilisiert werden für die verschiedensten Vielfaltsdimensionen. Wir sind der Charta der Vielfalt beigetreten und beteiligen uns daher auch am Deutschen Diversity-Tag und auch da gibt es immer wieder Aktionen für Mitarbeitende, um sie für Vielfalt zu sensibilisieren. Zusätzlich sind wir auch in den Gremien von MDR und ARD beteiligt und bringen uns dort in die Prozesse und inhaltlichen Arbeiten ein.

Deutscher Diversity-Tag nach oben

Zum Deutschen Diversity-Tag 2024 präsentiert KiKA die Ergebnisse seiner zweiten Studie zu inklusiver und geschlechtergerechter Sprache in der Zielgruppe der Sechs- bis 13-Jährigen intern den Mitarbeitenden sowie öffentlich im Rahmen der Gesellschaftskonferenz re:publica in Berlin.
Daneben berichtet Christine Hartmann von der Produktionsfirma studiozentral in einem Impulsvortrag dem KiKA-Team über ihre Arbeit an diversitätssensiblen und ausgezeichneten Formaten. Eine aktualisierte Diversity-Checkliste wird an diesem Tag für die Mitarbeitenden veröffentlicht und bildet den Auftakt für eine weitere Auseinandersetzung in den Content-schaffenden Redaktionen mit dem Thema.

Anlässlich des Deutschen Diversity-Tages 2023 fragte KiKA Expert*innen nach ihrer Meinung: Wie nehmen sie die KiKA-Plattformen und -Formate wahr? Werden marginalisierte Gruppen ausreichend repräsentiert, und was können Medienschaffende beim Kinderkanal von ARD und ZDF besser machen? In einem Austausch-Forum schilderten dazu Katharina Roeb vom Bayerischen Rundfunk und Host des queeren Podcasts „Willkommen im Club“ und die taube Performerin und Autorin Cindy Klink den anwesenden KiKA-Redakteur*innen ihre Eindrücke und gaben Empfehlungen für die zukünftige Angebotsgestaltung.

2022 stand der Austausch mit anderen öffentlich-rechtlichen Redaktionen im Mittelpunkt: Das Team der Jungen Angebote des MDR gab Einblicke in die Arbeit in die Formatarbeit von „Sputnik Pride“, dem LGBTI+-Podcast von MDR Sputnik, sowie in die Doku-Reihe „So Close“. KiKA präsentierte im Gegenzug den Kolleg*innen der MDR-Redaktion die Studienergebnisse zur geschlechtergerechten Sprache sowie die anti-rassistische Sketch-Comedy „Moooment!“. In einem zweiten Impuls stellten Meltem Saracbasi und Yousuf Mirzad ihren Radio Bremen-Podcast „Chai Society“ vor und gaben Einblicke in ihre Ansprache migrantischer Communities, ihre redaktionelle Arbeit am Projekt sowie die Erfahrungen im Austausch mit ihren Hörerinnen und Hörern.

2021 beteiligte sich KiKA am Deutschen Diversity-Tag mit Clips und Videos des KUMMERKASTEN. Darin geht das Team der Frage nach, was Diversität ist. Wie Kinder und Jugendliche sich gegen Diskriminierung engagieren können, stellt das KUMMERKASTEN-Team in Clips und Videos vor.
Für Mitarbeitende bot der Kinderkanal von ARD und ZDF 2021 zwei digitale Veranstaltungen: Der Comedian Salim Samatou präsentierte Auszüge aus seinem Standup-Programm und debattierte mit den Redakteur*innen über Humor & Diversität. Mit den Macher*innen einer neuen Anti-Rassismus-Sketch-Comedy haben alle Interessierten Einblicke in die Werkstatt und Erfahrungen aus der anders angelegten Arbeit im divers besetzten Writers Room bekommen. Das Format wurde im Herbst 2021 bei KiKA veröffentlicht. Ob und wie Kinder geschlechtergerechte Sprache in Kindermedien verstehen, war Leitfrage einer KiKA-eigenen Studie, die 2021 durchgeführt wurde.

50:50 Challenge bei KiKA nach oben

KiKA beteiligt sich an der 50:50 Challenge nach dem Vorbild der BBC. Ziel ist es, Gleichstellung und Diversität in der redaktionellen Arbeit sichtbar zu machen und die Mitarbeiter*innen für diese Themen zu sensibilisieren. Ein ausgewogenes Verhältnis aller Geschlechter in den Inhalten soll durch die stetige Messung erreicht werden. Darüber hinaus können im Rahmen der Challenge weitere Dimensionen von Diversität abgebildet werden, wie die Darstellung von Migrationsgeschichte bei den Protagonist*innen oder die Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderung.

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